Inhalt der Ausgabe 03/2008
Inhalt
In memoriam
Aufsätze
Seit Anfang der 1960er Jahre wird die gesprochene Sprache in Deutschland systematisch dokumentiert und seitdem auch erforscht (vgl. den Überblick in Fiehler et al. 2004). Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Ergebnisse dieses Forschungsgebiets im Bereich Deutsch als Fremdsprache in ausreichender Form rezipiert wurden und in Konzepte der „kommunikativen Kompetenz“ eingingen.
Ausgehend von Überlegungen zur Rolle des Deutschen als Wissenschaftssprache im Zeitalter zunehmender Mobilität von Studierenden und akademischem Personal (Abschn. 1) plädieren wir im folgenden Artikel für die Erstellung eines digitalen Korpus zur gesprochenen deutschen Wissenschaftssprache, das für Forschung sowie Sprachlehre und -lernen konzipiert sein sollte. Ein entsprechendes Projektvorhaben (EurAG) wird in Abschn. 2 vorgestellt. Welche Herausforderungen und Möglichkeiten korpusgestützter Sprachunterricht bietet, wird in Abschn. 3 diskutiert.
Die Grammatikalisierungsforschung befasst sich mit der Entstehung und Weiterentwicklung grammatischer Ausdrucksmittel und dem Auf- und Umbau grammatischer Strukturmuster in der Sprache. Da ihr zentraler Untersuchungsgegenstand ein panchronisches Phänomen ist, verfolgt die Grammatikalisierungsforschung naturegemäß synchrone wie diachrone Fragestellungen und verbindet beide Perspektiven.
Die in den letzten Jahren vorgenommenen Untersuchungen zum DaF-Erwerb (vgl. Tschirner 1999; Diehl/Christen/Leuenberger/ Pelvat/Studer 2000; Terrasi-Haufe 2004) sind sich weitgehend darin einig, dass der gesteuerte ebenso wie der natürliche L1- und L2-Erwerb einer bestimmten Phasenabfolge unterliegt, die inneren und natürlichen Gesetzmäßigkeiten gehorcht und durch den Sprachunterricht kaum verändert werden kann.
Bei der Aussprache von aus anderen Sprachen übernommenen lexikalischen Einheiten ist prinzipiell die jeweilige Gebrauchsnorm entscheidend. Handelt es sich um frequentierte Fremdwörter globaler Bedeutung, ist davon auszugehen, dass sie der einheimischen Aussprache intensiver angepasst wurden, d. h., dass sie auf der Artikulationsbasis der empfangenden Sprache ausgesprochen werden. Weniger häufig verwendete (oder frisch eingedrungene) Wörter (einschließlich Propria) fremder Herkunft weisen dagegen eine originale oder eine nur teilweise angepasste Aussprache auf.
Diskussion von Lehr- und Lernmitteln
Es heißt, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und so stellt sich sprachdidaktischen Hochschuldozenten angesichts eines Lehrfilms, wie ihn Petra Hölscher in Zusammenarbeit mit Jorg Roche zum Thema Lernszenarien (Hölscher 2006) veröffentlicht hat, die Frage, ob ein solcher Film über erfolgreichen Sprachunterricht möglicherweise mehr als eine ganze Vorlesung sagt.
Rezensionen
Macht es irgendeinen Sinn, die in einer Sprache häufig auftretenden Wörter zu suchen, zu zählen, mit ihrem Rang zu versehen und als 200 S. lange Liste zu drucken? Ich nehme die Antwort vorweg und bejahe diese Frage uneingeschränkt. Ja, es macht natürlich Sinn, sich einen Überblick über die Häufigkeit von Vokabular zu verschaffen, wenn man sich fragt, welchen Wortschatz man Sprachlernern vermitteln will.
Die neueren Grammatiktheorien wurden in erster Linie am Beispiel von Sätzen mit (transitiven) Vollverben entwickelt, in denen das finite Verb zusammen mit den von ihm subkategorisierten Komplementen und dem Subjekt einen vollständigen Satz bildet. Demgegenüber blieben (einfachere) Sätze ohne Vollverb, in denen sich die Gesamtbedeutung des Prädikats aus der Bedeutung des semantisch schwachen Verbs (das nicht Vollverb, sondern Kopulaverb ist und als solches vor allem grammatische Funktionen erfüllt) und aus der Bedeutung seiner prädikativen Komplemente zusammen ergibt (vgl. Peter ist/wird/bleibt Lehrer/gesund), oft unterbelichtet.
Das 1998 erstmals, dann 2003 in überarbeiteter 2. Aufl. und nunmehr 2007 in einer Neubearbeitung erschienene und um 20 Seiten angereicherte Buch ist, das sei erneut unterstrichen, eine vorzügliche – auf Lehr- und Lernzwecke des Deutschen als Fremdsprache (aber auch darüber hinaus, sind doch die Grundfragen nicht an eine Einzelsprache gebunden) abgestimmte – kondensierte Zusammenschau und Diskussion der Ergebnisse phraseologischer Forschungen, die in ihrer Fülle sonst kaum noch zu überblicken und einzuordnen sind.
Csaba Foldes widmet sich in diesem kurzen Band dem Thema „Interkulturelle Kommunikation“ und gibt einen knappen und gut lesbaren Überblick über einige wesentliche Aspekte der unter diesem Titel geführten Fachdiskussionen, wobei der Schwerpunkt auf der Linguistik liegt.
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