Inhalt der Ausgabe 04/1976
Inhalt
Programmauszug
Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands zählt die Förderung der Wissenschaft zu ihren wichtisten Aufgaben. Die Wissenschaft leistet einen ständig wachsenden Beitrag zur planmäßigen Vervollkommnung der Produktion und zur Entwicklung des materiellen und geistig-kulturellen Lebens aller Werktätigen. Sie fördert den Wohlstand, die Gesundheit und die geistigen Bedürfnisse der Menschen im Sozialismus.
Aufsätze
1. Historischer Überblick
Wenn wir die Geschichte der Fremdsprachenmethodik zurückverfolgen, so ist festzustellen, daß die visuelle Komponente („das Auge als Sprachrezeptor“) im Sprachprozeß wenig oder gar keine explizite Beachtung fand. Betont verbal-akustisches oder bzw. und intellektuell-logizistisches Verhalten prägten über Jahrhunderte nicht nur Sprachbetrachtung, sondern auch Spracherwerb im Unterricht.
Vorbemerkung
Die Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts, vor allem seine Profilierung unter kommunikativem Aspekt, verpflichtet uns, Probleme der Prozeßgestaltung bei der Spracherlernung unter dem Blickwinkel neuer fremdsprachenmethodischer Einsichten zu erörtern, um zur Effektivierung des Unterrichts beizutragen. Dabei ist wichtig, den bei der Könnensentwicklung einzuschlagenden Weg und die Wirksamkeit wichtiger didaktisch-methodischer Prinzipien zu untersuchen.
Meine nachfolgenden Ausführungen empfingen ihre Anregung aus zweierlei „Quellen“: Die erste ist (paradoxerweise) ein Mangel, der mir bei Gelegenheit des Studiums mehrerer Jahrgänge der vorliegenden Zeitschriften auffiel, nämlich das Fehlen von Beiträgen zum Problem der pädagogisch-erzieherischen Arbeit des Sprachunterrichts, seiner Erziehungsziele und politisch-ideologischen Grundprinzipien überhaupt. Sollte die Ursache darin bestehen, daß auf diesem Feld „alles klar“ ist? Daß sich hier alles von selbst versteht? Daß alle im Deutschunterricht bei Ausländern Tätigen sich hier ohne Verständigung einig sind? Kaum vorstellbar. Ist das Erziehungsziel mit dem Hinweis auf die kommunikative Funktion der Sprache abgetan? Auch wohl kaum.
1. Zur Einordnung des Problems
Wenn wir uns im folgenden mit Fragen der Rezipierbarkeit unbekannter lexikalischer Einheiten aus dem Kontext beim (stillen) Lesen auseinandersetzen, so soll zum Zwecke der Einordnung dieser Problematik davon ausgegangen werden, daß das (stille) Lesen als eine komplexe geistige Tätigkeit aufzufassen ist, die die visuelle Perzeption graphisch-verbaler Impulse, apperzeptive, assimilative und assoziative Prozesse einschließt, wobei die Verstehensleistung zwar Ziel des (stillen) Lesens ist, aber gleichzeitig alle anderen Teilprozesse beeinflußt.
Eine Gruppe von Verben ist unter dem Namen Modalverben bekannt, weil sie Begriffe ausdrücken, die in das Gebiet der logischen Modalitäten gehören oder diesem Gebiet verwandt sind.
Dem 2. Teil des Beitrages über Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache für Araber möchten wir Ergebnisse einer Untersuchung voranstellen, die der Verfasser im Schuljahr 1971/72 in Abiturklassen verschiedener ägyptischer Oberschulen durchführte.
Berichte
Am 21. und 22. Oktober 1975 führte die Forschungsgruppe „Fremdsprachlicher Unterricht“ der Forschungsgemeinschaft „Fähigkeitsentwicklung“ der Karl-Marx-Universität Leipzig im Rahmen des IV. Kolloquiums eine Tagung zur Entwicklung des sprachkommunikativen Könnens der Schüler im Fremdsprachenunterricht durch.
Rezensionen
A. M. Popowa hat den 25. Jahrestag der DDR zum Anlaß genommen, die zweite, überarbeitete Auflage ihres landeskundlichen Materials „Deutsche Demokratische Republik“ vorzulegen. Das Erscheinen der neuen Auflage ist Ausdruck dafür, wie sehr der landeskundliche Aspekt des Fremdsprachenunterrichts in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Gleichzeitig darf diese Publikation als erfreuliches Zeichen dafür gelten, daß auch auf landeskundlichem Gebiet – wie dem Vorwort zu entnehmen ist – die Zusammenarbeit zwischen Hochschuleinrichtungen der UdSSR und der DDR immer stabilere Formen annimmt.
Die Merthodik für den Russischunterricht in der DDR ist schon seit langem erwartet worden. Immerhin erschienen die beiden letzten grundlegenden, umfassenden und relativ abgeschlossenen methodischen Darstellungen Anfang der 60er Jahre: Salistras „Methodik des neusprachlichen Unterrichts“ (Übersetzung aus dem Russischen) 1962, Hermenaus zweiter Teil der Methodik „Die Entwicklung der Sprachbeherrschung im Russischunterricht“ ein Jahr später.
Mit dem vorliegenden Buch legt die durch viele international anerkannte Werke in der Fachwelt hoch geschätzte Moskauer Germanistin O. I. Moskal'skaja vom Fremdspracheninstitut „Maurice Thorez“ ein theoretisches Modell zur Beschreibung des einfachen Satzes vor, das den Satz als ein geschlossenes mehrdimensionales und dynamisches Teilsystem der Sprache auffaßt und aus der Synthese von grundlegenden Begriffen (Satzmodell, Realisierung von Varianten der Modelle, Paradigma des Satzes, syntaktische Derivation) erwächst, wie sie die gegenwärtige Syntax in verschiedene Richtungen – die (wie die Verfasserin im Vorwort zu Recht bemerkt) zu einer Verfeindung des methodischen Inventariums, aber zugleich zu Polarisierungen geführt haben – entwickelt hat bzw. entwickelt.
Bibliografien
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