Inhalt der Ausgabe 02/1976
Inhalt
Aufsätze
Im Jahre 1976 begeht die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands und mit ihr das Volk der Deutschen Demokratischen Republik den 30. Jahrestag ihrer Gründung.
Die neuere Literatur zum Problem des Zusammenhangs von Sprache und Denken macht deutlich, daß beide Begriffe sowohl ihrer Intention als auch ihrer Extension nach sehr unterschiedlich gefaßt werden. Solange keine eindeutige Abgrenzung dieser Begriffe vorliegt, werden beide schwer vergleichbar, werden Fragen, wie z.B. nach der Möglichkeit eines sprachfreien Denkens, zu einem Scheinproblem: Wer die These vom Sprachdenken, der Identiät von Sprache und Denken, vertritt, für den ist bereits per definitionem ein sprachfreies Denken unmöglich, während bei einer weiteren Extension des Begriffs „Denken“ – das z. B. auch Handlungsstrategien (Rubinstein nennt es „praktisches Denken“) einschließt – prinzipiell wenigstens partiell ein sprachfreies Denken möglich ist.
Die Äußerung (Phrase) ist eine aktualisierte, kommunikative Einheit (eine Einheit der Rede), die (unabhängig von ihrer syntaktischen Struktur) stets situativ bedingt und intonatorisch geformt ist.
Der lexikalisch-semantische Bau sprachlicher Äußerungen wird einerseits von sprachinternen (lexikologischen und vor allem semasiologischen) Gesetzmäßigkeiten bestimmt. Andererseits werden sprachliche Äußerungen nicht produziert, „um Elemente des Zeichensystems Sprache“ und die zwischen ihnen bestehenden Gesetzmäßigkeiten „zu realisieren, sondern um bestimmte gegenständlich-praktische oder theoretische Tätigkeiten mit bestimmten Motiven und zu bestimmten Zwecken auszuüben“. Sprachliche Äußerungen dienen also der gesellschaftlichen Kommunikation. Die Kommunikationstätigkeit ist eingebettet in die entsprechende außersprachliche Tätigkeiten.
In den letzten Jahren sind semantische Fragestellungen mit Recht stärker in das Gesichtsfeld der linguistischen Forschung getreten, weil viele syntakische Erscheinungen ohne semantische Basis nur unzureichend und oberflächlich beschrieben werden können und erst recht eine komplexe Beschreibung der Sprache eingehende semantische Untersuchung notwendig macht.
Die Auffassungen über den Gegenstand des Attributs sind in der modernen Linguistik noch verhältnismäßig heterogen. Die definitorischen Probleme des Attributs und seine Einordnung als eine grammatische Kategorie sind aufs engste mit den Fragen der Wortarten- und Satzgliederklassifizierung verbunden. Die verschiedenen Ansichten bestehen gar nicht so sehr in der Anzahl der Klassen oder in deren Benennungen, sondern vielmehr in der Konsequenz beim Gebrauch bestimmter Kriterien der drei wichtigsten Ebenen der Sprache: der syntaktischen, morphologischen und semantischen, die aber isoliert nicht einander gegenübergestellt werden dürfen. Diese Arbeit hat zum Ziel, einige aktuelle Probleme der Attributforschung aufzuwerfen.
Über die indem-Sätze ist in den Grammatiken auffallend wenig enthalten. Schultz/Griesbach zum Beispiel, die sich ausführlich mit fast allen anderen Konjuntkionen beschäftigen, bestimmen die indem-Sätze als „modale Gliedsätze“ mit der einzigen näheren Erläuterung, daß sie erklären, „auf welche Art und Weise der Sachverhalt im Hauptsatz zustandekommt“. Erben bemerkt in einem einzigen Satz, daß die indem-Sätze solche Sätze sind, „die Mittel und Begleitumstände des Hauptsatzgeschehens charakterisieren“. Flämig ordnet die indem-Sätze in die Gruppe der Modalsätze ein, die jedoch bei ihm in einige Untergruppen gegliedert ist, so daß die indem-Sätze in der Untergruppe der „Modalsätze im engeren Sinne“ zu finden sind.
Die Frage, ob die deutsche Sprache über grammatische oder grammatisch-lexikalische Kategorien zum Ausdruck der Aktionsarten des Verbs verfügt, ist bis heute umstritten. Unabhängig davon schließen wir uns der Auffassung W. Schmidts an, der feststellt: „Es (das Deutsche) kennt zwar die Aktionsarten nicht als eine klar ausgeprägte grammatische Kategorie, aber es besitzt ohne Zweifel Mittel lexikalischer und grammatischer Art, die es ermöglichen, Unterschiede in der Verlaufsweise eines Geschehens oder Seins deutlich zu machen."
Die Analyse der Wortbildungsstruktur eines Wortes ist aufs engste mit der Erforschung der morphologischen Struktur des Wortes verbunden, was aber nicht bedeuten sollte, daß diese einander decken. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Arten der Behandlung der Struktur des Wortes wird bei der UK-Analyse offensichtlich. Im inneren Bau der deutschen und fremdsprachigen Ableitungen lassen sich bedeutende Unterschiede nachweisen. Die Kriterien, die bei der Behandlung der deutschen Substantive von Bedeutung sind, können bei der Analyse der Fremdwörter nicht benutzt werden.
Rezensionen
Das Interesse der Fremdsprahenmethodik richtet sich in immer stärkerem Maße auf konstrastive Darstellungen ausgewählter grammatikalischer Probleme. Während auf morphologischer Ebene bisher im wesentlichen kontrastive Untersuchungen nur an Teilsystemen möglich sind, ist u. a. infolge der relativen Abgeschlossenheit des phonologischen Systems eine Gesamtdarstellung denkbar. Dazu liefert die Arbeit von Aleksander Szulc einen wertvollen Beitrag.
Seit 1971 ist in der Heftreihe des Herder-Instituts „Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer“ eine stattliche Anzahl von Beiträgen zu aktuellen femdsprachenmethodischen Fragen erschienen. Das neueste Heft greift ein zentrales Problem der Könnensentwicklung auf der Fortgeschrittenenstufe auf, die lange Zeit im Fremdsprachenunterricht stiefmütterlich behandelt worden ist.
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