Inhalt der Ausgabe 04/1974
Inhalt
Beiträge
In den herkömmlichen Grammatiken des Deutschen ist es üblich geworden, den indirekten Fragesatz als eine Form des eingeleiteten Nebensatzes neben dem Konjunktional- und Relativsatz aufzufassen. In kanonisierter Weise hat diese Auffassung ihren Niederschlag gefunden z. B. in Jungs „Kleiner Grammatik der deutschen Sprache“, wo die Nebensätze insgesamt nach ihrer äußeren Form, nach ihrer Stellung zum übergeordneten Satz, nach dem Grad ihrer Abhängigkeit und nach ihrem Satzgliedwert eingeteilt werden, bei der Einteilung nach der äußeren Form zunächst eingeleitete Nebensätze, uneingeleitete Nebensätze und nebensatzartige Wortgruppen unterschieden werden und unter den eingeleiteten Nebensätzen folgende Gruppen auftauchen: [...].
Wir haben in einer früheren Arbeit versucht, das Vorhandensein von Äußerungsformen in der Gesprächsreplik nachzuweisen. In dem vorliegenden weiterführenden Artikel geht es uns um die Darlegung von Gesichtspunkten für eine vom Kommunikationszweck, also funktional bestimmte Einteilung der Äußerungsformen und nach deren isolierter Betrachtung um ihre Verknüpfung im Replikenwechsel; denn diese kommunikative Größe ist inhaltlich nur interpretiertbar im Gesprächsablauf mit Hilfe des Kontextes.
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Gestaltung von Übungen zur Vervollkommnung (Entwicklung) des sprachlichen Könnens im Bereich der mündlichen Sprachausübung im Deutschunterricht für Fortgeschrittene. Diese Problematik, eine der interessantesten, aber auch kompliziertesten der Fremdsprachenmethodik, blieb lange Zeit unbearbeitet. Das Bedürfnis, in dieser Frage einen Schritt weiterzukommen, widerspiegeln Beiträge, die gegenwärtig in Fachzeitschriften erscheinen bzw. auf Tagungen gehalten werden.
In der modernen Fremdsprachenmethodik gibt es eine Reihe von wirksamen Methoden zur Entwicklung des freien Sprechens, so das Auslösen von Gesprächen mittels außersprachlicher oder sprachlicher Impulse z. B. durch Anschauungsmaterialien, FIlme oder Tonbänder. Hier soll der schriftlich fixierte Text als Stimulus zum freien Gespräch insbesondere für die Diskussion betrachtet werden. Der fixierte Text erweist sich in der Praxis immer wieder als gut handhabbares Unterrichtsmaterial, das vielseitig und ohne großen Aufwand einsetzbar ist.
Die Untersuchung der Kommunikationsvorgänge ist ein aktueller Forschungsgegenstand in unserer Zeit geworden, wohl gerade darum, weil die Kommunikation große Bedeutung für die Planung und Leitung gesellschaftlicher Prozesse hat. Unsere sozialistische Gesellschaft stellt spezifische Anforderungen an die Kommunikation. Die umfassende Ausschöpfung der marxististisch-leninistischen Lehre gibt uns immer bessere Möglichkeiten, die die Kommunikation bestimmenden Faktoren zu erkennen und nutzbar zu machen.
Fragen der Struktur des Dialogs stehen sowohl unter methodischem wie auch unter linguistischem Aspekt zunehmend im Mittelpunkt des Interesses am Fremdsprachenunterricht. Übereinstimmend wird in den zahlreichen bereits vorliegenden Untersuchungen auf die starke Situationsabhängigkeit der vom Sprecher gewählten syntaktischen Strukturen und lexikalischen Einheiten hingewiesen. Das betrifft sowohl dialogische als auch monologische Texte.
In einer früheren Arbeit haben wir uns mit der Paradigmatik der Sätze befaßt und dabei betont, daß Paradigmatik und Syntagmatik zwei Seiten des Funktionierens der Sprachstruktur sind. Wie verhalten sich Paradigmatik und Syntagmatik zueinander? Paradigmatik ist als Bereich einer gesetzmäßigen Variierung sprachlicher Einheiten im Prozeß ihres Funktionierens zu verstehen. Paradigmaglieder werden gewählt je nach der kommunikativen Aufgabe, ihren strukturellen Eigenschaften und dem Charakter des Paradigmas.
Berichte
Teilnehmer der Arbeitstagung „Probleme der Textgrammatik“, die vom 20. bis 22. November 1973 in Berlin stattfand, waren wissenschaftliche Mitarbeiter des Zentralinstituts für Sprachwissenschaft, Vertreter einiger Hochschuleinrichtungen aus Leipzig und Dresden sowie zwei Kollegen aus der ČSSR von der Prager Akademie der Wissenschaften, Prof. Daneš und Dr. Hlavsa.
Am 9. Januar 1974 fand an der Karl-Marx-Universität Leipzig eine wissenschaftliche Arbeitstagung statt, die sich mit der Anwendung von Valenzuntersuchungen zur Ermittlung und Beschreibung lexikalischer Übersetzungsäquivalente und der Eignung von zweisprachigen Valenzwörterbüchern als Übersetzungshilfen befaßte. Die Tagung, die von der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft (TAS) der Karl-Marx-Universität veranstaltet wurde, sollte die bisherigen Erfahrungen sichten und Hinweise für weitere Forschungsvorhaben geben.
Bibliographien
Rezensionen
Das zu besprechende Buch ist für im Ausländerunterricht beschäftigte Deutschlehrer bestimmt. Um ihnen zu helfen, haben sich die Verfasser das Ziel gesteckt, eine Grammatik mit Rücksicht auf Bedingungen und Aufgaben des Fremdsprachenunterrichts zu schreiben, eine Grammatik, die zugleich als theoretische Grundlage für eine Reihe noch zu schaffender Lehrbücher und -mittel entsprechender Art dienen könnte. In Auswahl, Dosierung und Darstellung des Sprachstoffes unterscheidet sich diese als Handbuch gedachte Grammatik deshalb in gewissem Grad von normativen Grammatiken des Deutschen.
Während das Interesse der Methodiker in der Vergangenheit vor allem den Anfängern oer mäßig Fortgeschrittenen gewidmet war, ist dieses Werk für Germanistikstudenten bestimmt, also für angehende Deutschlehrer, die ein hohes Niveau in der Sprachbeherrschung zu erreichen haben.
Rezension
Bereits seit dem Jahre 1957 erscheint am Institut für Germanistik in Wrocław die Zeitschrift „Germanica Wratislaviensia“, die inzwischen in 17 Heften vorliegt. Im Jahre 1971 wurde n der VR Polen eine weitere germanistische Zeitschrift ins Leben gerufen, die vom Institut für Germanistische Philologie der Adam-Mickiewicz-Universität (UAM) Poznan unter der Leitung von Prof. Dr. J. Chodera herausgegeben wird. Bisher sind zwei Hefte erschienen. Weiterhin sind 1–2 Hefte jährlich vorgesehen.
Empfehlungen
Autoren/Impressum
Jetzt bestellen – für den gesamten Campus.