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Inhalt der Ausgabe 06/1983

Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Aufsätze

Bericht über die VII. Internationale Deutschlehrertagung vom 1. bis 5. August 1983 in Budapest

Die Tendenz hält an. Tagungen dieses Ranges, zu der der Internationale Deutschlehrerverband alle drei Jahre einlädt, dürfen mit immer höheren Teilnehmerzahlen rechnen. Diesmal waren fast eintausend Deutschlehrer – dem Teilnehmerverzeichnis zufolge genau 992 – aus 39 Ländern
nach Budapest gekommen. Dank der umsichtigen Vorbereitungsarbeit der ungarischen Gastgeber fanden sie sowohl vom organisatorischen Rahmen als auch vom wissenschaftlichen Programm her, was sie suchten:

Die Modalverben als Hypothesenfunktoren

Nach weit verbreiteter Meinung drücken die Modalverben müssen, können, dürfen, mögen und werden bei „subjektivem“ Gebrauch verschiedene Grade der Vermutung aus. Eine genauere Analyse zeigt die Unhaltbarkeit der Graduierungshypothese. Vf. vergleicht die Modalverben mit anderen Repräsentationen von Hypothesenfunktoren und unterscheidet sie danach, welche Bedeutungselemente sie thematisieren. Müssen und können drücken logische Modalitäten, dürfen drückt eine Vermutung aus; werden thematisiert subjektives Überzeugtsein; mögen räumt nur die Möglichkeit einer Vermutting ein.

Die Kausalkonjunktionen „da“, „denn“ und „weil“: drei Konjunktionen – drei lexikalische Klassen

Aus einer systematischen Untersuchung der Gebrauchsbedingungen von da, denn und weil werden thesenhaft einige zentrale Ergebnisse vorgestellt: a) bei den Konjunktionsbedeutungen müssen propositionale Operatoren (weil) und Operatoren, die Bedeutungen möglicher kompletter Äußerungen verbinden (da, denn), unterschieden werden; b) bei letzteren sind zwei Klassen entsprechend dem Handlungstyp zu unterscheiden, dem die Äußerung des Konjunktionalsatzes hinsichtlich ihrer Funktion in komplexen Äußerungen (Texten) angehört. Es wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, diese Erkenntnisse im Grammatikunterricht zu berücksichtigen.

Zum Gebrauch des objektbezogenen es-Korrelats

Das es-Korrelat kann sowohl als „Platzhalter“ eines Subjektsatzes bzw. des Subjekts eines einfachen Satzes (sog. „Thema-es“) als auch eines Objektsatzes auftreten. K.-H. Köhler spricht ihm den Aktantenstatus ab, weil es stellungsbedingt ist.

Der Sprachunterricht in der germanistischen Ausbildung – Partner des Lehrfaches Landeskunde?

Die Autoren gehen der Frage nach, welchen Beitrag der Sprachunterricht in der germanistischen Ausbildung zur Unterstützung des Lehrfaches LK leisten kann, ohne die disziplineigenen Ziele, Methoden, Mittel und Organisationsformen aufzugeben. Der Beitrag zeigt Kontaktstellen zwischen beiden Disziplinen, bilanziert Erfahrungen lk. orientierter Arbeit im FU und stellt, ausgehend vom gültigen Lehrprogramm, am Beispiel von Werner Bräunigs Erzählung „Unterwegs“ dar, wie der Sprachpraktiker in seinem Unterricht die im Lehrfach LK vermittelten Kenntnisse der Studenten aufgreifen, bewußt nutzen, erweitern oder vertiefen kann.

Aufgaben- und Übungsgestaltung zur auditiven Sprachrezeption

Nach einleitenden Ausführungen darüber, wie das Hörverstehen in Kommunikationsereignissen unterschiedlicher Struktur- und Funktionstypen differenziert und anforderungsgestuft zu üben ist, befaßt sich der Beitrag vornehmlich mit unterrichtspraktischen Fragen und Vorschlägen für die Mittelstufe des Deutschunterrichts. Es werden sowohl Gestaltungsmöglichkeiten für integrative Übungen zur Ausbildung des Hörverstehens als auch für vorbereitende Übungen (Übungen im Erfassen von Lautbildern und Zuordnen von Bedeutungen; im Beziehungserfassen; zur Entwicklung der Speicherungsfähigkeit und prädiktiver Fähigkeiten) an zahlreichen Aufgaben- und Übungsbeispielen erläutert.

Leseziele im Fremdsprachenunterricht für Erwachsene und Überwindung von Verstehensschwierigkeiten beim Lesen deutscher Originaltexte

Jeder Text in der Muttersprache wie auch in einer Fremdsprache kann mit unterschiedlichsten Zielstellungen gelesen werden. Diese können allgemein in zwei große Gruppen eingeteilt werden – die nicht unterrichtsbezogenen und die unterrichtsbezogenen, wobei sich letztere wiederum in kleinere Gruppen aufteilen lassen, deren Zahl einige Methodiker mit bis zu fünfzig angeben und die mit den verschiedenen Formen des Lesens in Verbindung stehen. Im vorliegenden Artikel werden vor allem solche Zielstellungen analysiert, die praktisch für jeden erwachsenen Leser relevant sind, wobei auch einige Möglichkeiten ihrer Realisierung im FU zur Debatte stehen sollen.

Zur Rolle des Schreibens im Fremdsprachenunterricht

Der Autor unternimmt den Versuch zu beweisen, daß die Vernachlässigung des Schreibens im FU schlimme Folgen hat. Um die Rolle und den Charakter des Schreibens näher zu bestimmen, schlägt Vf. vor, zwischen den Begriffen „Schreiben“ und „Aufschreiben“ und deren produktiven und reproduktiven Ebenen zu unterscheiden. Es wird gezeigt und bewiesen, wie das Aufschreiben als ein wirksames Verfahren zur Entwicklung verschiedener Fähigkeiten und Fertigkeiten genutzt werden kann.

Eine Sonderform des Schreibens

Daß durch Lesen aufgenommene Informationen mündlich weitergegeben werden, ist Kommunikationspraxis. Eine Aufgabe des FU ist es, die Lernenden zur Bewältigung dieses schwierigen Übergangs von der Sprachrezeption zur Sprachproduktion in der fremden Sprache zu befähigen. Das schriftliche Fixieren lesend rezipierter Informationen kann dabei als Mittlertätigkeit zwischen Lesen und Sprechen genutzt werden. Didaktisch-methodisch angemessen eingesetzt, befördert das Fixieren von Leseresultaten den Verstehensprozeß und unterstützt das Fixat die Generierung von Äußerungen.

Zu Übungstypen bei der Fremdsprachenvermittlung

Im Beitrag wird das für den FU aktuelle Problem der Übungstypologie behandelt. Die Vf. gehen von einer Einteilung des Spracherlernungsprozesses in drei Phasen aus: Aneignung der Sprachkenntnisse, Formierung von Fertigkeiten und Entwicklung komplexer Fähigkeiten. Dementsprechend unterscheiden sie drei Hauptübungsarten: Informations-, Operations- und Motivationsübungen. Damit wird eine Übersicht über die Hauptkomponenten des Übungssystems im FU gegeben. Die Notwendigkeit von fließenden Übergängen zwischen allen drei Übungsarten und deren Zusammenwirken wird nachdrücklich betont und an Beispielen veranschaulicht.

Zur Integration der fachsprachlichen Komponente im Deutschunterricht für Ausländer

Um den Erfordernissen der wissenschaftlich-technischen Entwicklung und damit auch der ökonomischen Stärkung des Landes in höherem Maße Rechnung tragen zu können, wird im Bildungswesen der Indischen Union gegenwärtig sowohl auf zentraler als auch einzelstaatlicher Ebene eine Reform der Ausbildungspläne, der inhaltlichen Zielorientierungen und vor allem auch der Lehrmethoden angestrebt. Es wird in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Forderung nach einer effektiveren Gestaltung des FU in Indien erhoben.

Berichte und Besprechungen

„Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache“

Am 9. und 10. Dezember 1982 fand auf Einladung des Kultur- und Informationszentrums der DDR in Warschau eine gesamtpolnische sprachwissenschaftIiche Konferenz für Nachwuchswissenschaftler statt. Neben Vertretern der germanistischen Institute der VR Polen nahmen auch junge Linguisten aus Berlin, Leipzg, Halle und Greifswald an diesem wissenschaftlichen Meinungsstreit zu neuesten Forschungsergebnissen teil. In 23 Referaten wurde eine Vielzahl linguistischer Fragestellungen erörtert:

Günther Desselmann: Die Entwicklung des Sprechens im Deutschunterricht für Ausländer

Mit diesem Titel wird eine weitere Arbeit des Herder-Instituts innerhalb der Reihe „Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer“ vorgelegt, die vor allem Fremdsprachenlehrer der allgemeinbildenden Schule interessieren wird. Es geht um die Darstellung des Übungsprozesses bei der Entwicklung des Sprechens, der wohl heute von niemandem mehr bestrittenen Hauptzieltätigkeit bei der Aneignung von Fremdsprachen auf dem Niveau der allgemeinbildenden Schule.

J. Scharnhorst/E. lsing (Hrsg.) in Zusammenarbeit mit K. Horálek undJ. Kuchař: Grundlagen der Sprachkultur. Beiträge der Prager Linguistik zur Sprachtheorie und Sprachpflege

Die vorliegenden Bände sind das Ergebnis der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Zentralinstitut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR und dem Institut für tschechische Sprache der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften.

Autor/Impressum

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DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1983.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 6 / 1983
Veröffentlicht: 1983-11-01
 

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