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Inhalt der Ausgabe 03/1984

Inhaltsverzeichnis

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Aufsätze

Festvortrag anläßlich der Verleihung des „Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Preises der DDR“ 1983

Dieses Jahr 1983, das in wenigen Wochen zu Ende gehen wird, hat – mit der Würdigung von Karl Marx und Martin Luther in unserem Lande – auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung des Geschichtsbewußtseins für die Entwicklung nationalen Selbstverständnisses des Volkes der DDR veranschaulicht. Unsere sozialistische Gesellschaft wurzelt tief in der Geschichte des deutschen Volkes, und sozialistische Traditionspflege beginnt nicht erst im 19. oder 20. Jahrhundert. Es entspreche unserem Weltbild, so unterstrich Erich Bonecker in seiner Rede bei der Konstituierung des Martin-Luther-Komitees vor drei Jahren, „die Geschichte in ihrem objektiven tatsächlichen Verlauf, in ihrer gesamten Dialektik zu erfassen“.

Beobachtungen zum aktuellen Sprachgebrauch in BRD-Zeitungen

Die Frage, wie sich der Sprachgebrauch in beiden deutschen Staaten entwickelt und wie er sich vergleichen läßt, ist, da sich die Sprache in einem ständigen Entwicklungsprozeß befindet, zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht endgültig zu beantworten. Sie muß darum immer wieder neu gestellt werden. Andererseits sind schlüssige und stichhaltige Aussagen über jeweilige Entwicklungsprozesse deshalb nicht einfach zu formulieren, weil sie ein umfangreiches empirisches Material und entsprechende linguistische Analysekriterien voraussetzen. Andere Beschränkungen
entstehen dadurch, daß die mündliche Variante der deutschen Sprache in der Regel außerhalb der Betrachtung bleibt und damit ein äußerst wichtiger Kommunikationsbereich vernachlässigt werden muß. Die oft behaupteten Unterschiede im Gefüge der Existenzformen können so eher vermutet als nachgewiesen werden.

Lexikographie im Hochschulunterricht

Während die Lexikologie, d. h. die Lehre von der Erforschung des Wortschatzes und die Beschreibung seiner Struktur, in den letzten Dezennien bedeutende Fortschritte erzielt hat und auch Eingang in den Hochschulunterricht gefunden hat, ist die Lexikographie an den meisten Hochschulen immer noch ein Entwicklungsfach, das bisher nicht Eingang in den Unterricht gefunden hat. Die Gründe für diesen Zustand sind sehr differenziert und keineswegs in einem Satz formulierbar.

Zur Syntax der Präpositionen

Vergleicht man die Beschreibung der Präpositionen in den Grammatiken der deutschen Gegenwartssprache, so fällt auf, daß die Syntax – von der Rektion abgesehen – zumeist sehr knapp gefaßt ist und das Schwergewicht eindeutig auf der Semantik liegt. In gewissem Maße ist das verständlich, denn zweifellos bereitet der Gebrauch der Präpositionen – dem Muttersprachler ebenso wie dem Ausländer – vor allem wegen deren Semantik (speziell: Polysemie und Synonymie) Schwierigkeiten. Auf der anderen Seite wirft auch die Syntax der Präpositionen manche Fragen auf, die jedoch in den Grammatiken aufgrund der Dominanz der Semantik oftmals zu kurz kommen.

Fremdsprachenpsychologische Betrachtungen zur Fehlerproblematik im Fremdsprachenunterricht

Gegenwärtig erlebt die Frage, was sich während des pädagogisch gesteuerten Fremdsprachenlernprozesses an psychischen Prozessen im Lernenden abspielt, eine Renaissance. Ziel der Beantwortung dieser Frage, die oftmals die vielschichtigen Formen der Interaktion von pädagogisch gesteuertem und nugesteuertem Lernprozeß sowie den Einfluß einer zeitlich begrenzten Sozialisation mit umfaßt, ist es hauptsächlich, jene kognitiven Verarbeitungsmechanismen zu ermitteln, die es dem Lernenden ermöglichen, aus einem speziell organisierten und speziell dargebotenen Lernmaterial eine fremdsprachige Kompetenz abzuleiten, die ihm eine hinreichende störungsfreie und erfolgreiche Kommunikation erlaubt. Bei der Beantwortung dieser Frage spielen sog. modellabweichende Bildungen, allgemein als Fehler bezeichnet, eine wesentliche Rolle als empirischer Zugang zur Analyse dieser kognitiven Verarbeitungsmechanismen.

Gedächtnisentwicklung und Fremdsprachenerlernung

Die Erhöhung der Effektivität des FU ist eng mit der Aufgabe verbunden, psychologische Kenntnisse über die Wechselbeziehungen zwischen dem FU und der Entwicklung des Gedächtnisses zu nutzen und anzuwenden. Die Analyse einer Reihe theoretisch-methodischer Arbeiten der letzten Jahre zeigt, daß viele Autoren einerseits lediglich fragmentarische Erkenntnisse der Gedächtnispsychologie verwerten, andererseits, gewollt oder ungewollt, von der Möglichkeit einer direkten Übertragung gedächtnispsychologischer Erkenntnisse auf den FU ausgehen.

Zum Einfluß des Dialogschemas auf die Dialogproduktion in der Fremdsprache

Die Frage, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen eine Fremdsprache unter pädagogisch gesteuerten Bedingungen optimal angeeignet wird, findet international immer stärker das Interesse der Fremdsprachenpsychologie. Fähigkeiten und Fertigkeiten, die im Umgang mit der Muttersprache erworben wurden, werden unabhängig von der Unterrichtsmethode mehr oder weniger auf gleichartige Anforderungen in der Fremdsprache übertragen. So konnte von uns in einer Vergleichsuntersuchung zum Behalten und Reproduzieren eines stark strukturierten Textes in der Muttersprache und in der Fremdsprache nachgewiesen werden, daß sich die Textreprodukte der Fremdsprachler (bei unterschiedlichem Grad der Sprachbeherrschung) nur quantitativ, aber nicht qualitativ unterschieden.

ln welcher Weise wirkt die muttersprachige Perzeptionsbasis bei der Wahrnehmung fremdsprachiger Laute'?

Der Begriff Perzeptionsbasis wurde nach Ternes von Graff in die Literatur eingeführt. Er ist aber bei weitem nicht so verbreitet wie der Begriff Artikulationsbasis, worin sich bereits ausdrückt, daß die perzeptive Seite im Phonetiktunterricht – im muttersprachigen wie im fremdsprachigen – im Allgemeinen unterbewertet wird. Phonetikunterricht besteht bis heute hauptsächlich in der Korrektur der Sprechbewegungen, d. i. die Beeinflussung der Artikulationsbasis. Die Wirkung und die Beeinflussung der Perzeptionsbasis bleibt jedoch häufig und zu Unrecht außer Betracht, obwohl es seit langem viele Fürsprecher eines auditiv orientierten Phonetikunterrichts gibt.

Einige Probleme und Ergebnisse des Forschungsvorhabens „Sprechbewegungsablauf“ (als Beitrag zur Erhöhung der Kommunikationsfähigkeit ausländischer Studierender)

In der mündlichen Kommunikation von Muttersprachlern wirken Gesetzmäßigkeiten, die den Kontakt bei Fachgesprächen zwischen den Gesprächspartnern erschweren können: Wenn das Artikulationsniveau nicht übereinstimmt, geht der Hörprozeß angestrengter vonstatten, es kommt schneller zur Ermüdung der Gesprächspartner, ständige Zwischen- und Zusatzfragen sind notwendig, um Mißverständnisse auszuschließen. Das Gespräch wird schleppend und trägt zur pejorativen Bewertung des Gesprächspartners bei. Um wieviel mehr trifft das alles zu, wenn es sich um einen Gesprächspartner handelt, der auf eine Fremdsprache angewiesen ist. Der sich daraus ergebenden hohen Anforderung an die Artikulationsschulung im FU steht eine recht unbefriedigende konventionelle Unterrichtspraxis der Einzellautverarbeitung bzw. -korrektur gegenüber.

Zur Aneignung deutscher Aussprachegewohnheiten auf der Grundlage des kontrastiven Vergleichs des deutschen und polnischen Lautsystems und einer Fehleranalyse

Das Lautsystem einer Sprache ist eng mit seiner Artikulationsbasis verbunden. Diese bildet einen Komplex von Aussprachegewohnheiten, die während der Zeit des Erlernens des phonologischen Systems einer Sprache erworben werden. Zum Komplex der artikulatorischen Gewohnheiten rechnet man die Bewegungen der Sprechorgane während der Bildung einzelner Laute. Sie entstehen als Ergebnis der Muskeltätigkeit des Stimmapparats und der immerwährenden Veränderungen der Gestalt der Mundhöhle. Damit die Lautbildung richtig erfolgt, muß sie durch das Gehör kontrolliert werden.

Berichte und Besprechungen

Translationslinguistisches Symposium in Kairo

Aus Anlaß der 500. Wiederkehr des Geburtstages von Martin Luther fand am 8. November 1983 an der Kairo-Universität ein Symposium zu theoretischen und praktischen Fragen der Sprachmittlung statt. Zu dieser wissenschaftlichen Veranstaltung hatte das germanistische Institut der Kairo-Universität auch die Germanisten der Azhar-Universität und der Ain-Shams-Universität eingeladen. Etwa 100 Professoren, Dozenten, Assistenten und Studenten der Kairoer germanistischen Institute sowie Vertreter auch anderer wissenschaftlicher Einrichtungen nahmen an dem Symposium teil.

Ruth Geier/Hella Huth/Ursula Wittich: Verständlich und wirksam schreiben

Wenn sich auch in der jüngsten Zeit viele linguistische Arbeiten verstärkt Fragen des Kommunikationsprozesses oder dem komplexen Phänomen Text zugewandt haben, so lassen sich doch zumeist aus ihren Ergebnissen nicht sofort und linear entsprechende Hinweise oder gar Richtlinien zum Verfassen von Texten in bestimmten Kommunikationsbereichen ableiten. Dieses Ziel kann und will auch die genannte Publikation nicht erreichen, wohl aber in ihrem speziellen Bereich einen Schritt in diese Richtung wagen. Und da auch der Deutschunterricht für Ausländer (besonders für Fortgeschrittene) heute bestrebt ist, das sprachliche Können bis hin zur Bewältigung komplexerer kommunikativer Anforderungen zur Gestaltung von Texten zu entwickeln, kann der Deutschlehrer und Germanist diesem Buch über die Besonderheiten populärwissenschaftlicher Texte hinaus allgemeingültige Merkmale der Textproduktion überhaupt – Bekanntes und Neueres – mit Gewinn entnehmen.

Auswahlbibliographie zu Phonologie und Phonetik verschiedener Ausgangssprachen unter besonderer Berücksichtigung der Konfrontation mit dem Deutschen

Autorenverzeichnis

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DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1984.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 3 / 1984
Veröffentlicht: 1984-05-01
 

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