Inhalt der Ausgabe 02/2024
Inhalt
Aufsätze
Untersuchungsgegenstand unseres konstruktionsgrammatisch orientierten Beitrags sind modale Wortverbindungen des Typs in aller Deutlichkeit, in aller Eile oder in aller Schärfe, die aufgrund ihrer strukturellen Regularität bzw. Restriktionen (constraints) und infolge ihrer allgemeinen Intensivierungsbedeutung als Konstrukte der intensivierenden Konstruktion [in ALL Nabstr/sg] aufzufassen sind. Adverbiale Wortverbindungen dieser Art sollten im Fremdsprachenunterricht (FSU) als zusammengehörige Einheiten ein und derselben Konstruktion mit verschiedenem Idiomatisierungsgrad präsentiert und auf ihre Musterhaftigkeit hin anhand von monolingualen und Parallelkorpora didaktisiert werden.
Der Beitrag befasst sich mit Videos zur Vermittlung des Deutschen als Fremdsprache auf YouTube. Diese Sprachlernvideos gelten als eine kommunikative Gattung, der bisher sowohl in der Soziolinguistik als auch in der Fremdsprachendidaktik wenig Beachtung geschenkt wurde. Unter den vielfältigen metasprachlichen Phänomenen in diesen Videos, darunter Evaluationen von Sprachformen und Darstellungen von Sprachexpertise, fallen zwei wiederkehrende, zum Teil miteinander in Konflikt stehende Sprachideologien auf: Standardismus und Nativismus. Dies wird am Beispiel von drei Videoauszügen und ihren Kommentaren demonstriert.
Die Diskussion um die Differenzkategorie Gender sowie ihrer sprachlichen Repräsentationen im gendergerechten Sprachgebrauch aus fachdidaktischer Perspektive ist Gegenstand des vorliegenden Beitrags. Er widmet sich dem konzeptionellen und theoriebasierten Entwerfen einer kritisch-reflexiven Fachdidaktik in DaF und DaZ, setzt am Beispiel von Gender und gendergerechter Sprache Gegenstände, Lehrkräftebildung und Unterricht miteinander in Beziehung und ordnet diese in den aktuellen Diskurs um die Professionalisierung von DaF-/DaZ-Lehrpersonen ein.
Der Beitrag schließt an aktuelle Diskussionen zum Potenzial von literarischen Texten für das kulturbezogene Lernen im DaF-/DaZ-Unterricht an und ergänzt diese um einen Vorschlag zur Schaffung empirischer Grundlagen für methodisch-didaktische Überlegungen. Am Beispiel des im Roman „Tschick“ verhandelten Sehnsuchtsorts ‚Walachei‘ wird mittels einer qualitativen Befragung von L1-Sprecherinnen und -Sprechern und einer qualitativ-inhaltsanalytischen Auswertung der Interviewdaten untersucht, welche Deutungsressourcen diese beim Lesen aktivieren. Der Beitrag bietet damit nicht nur Impulse für Anschlusspunkte bei der Arbeit mit literarischen Texten im DaF-/DaZ-Unterricht und für die Untersuchung fremdsprachlicher Lese- und Deutungsprozesse, sondern auch einen methodischen Vorschlag zur Sichtbarmachung ebendieser Deutungsprozesse.
Diskussionsforum
Deutschland versteht sich als Bildungsland – und seit 1919 besteht hierzulande die allgemeine Schulpflicht für Minderjährige ab einem Alter von sechs Jahren. Damit geht die Beschulungspflicht einher. Um eine (einigermaßen) gleichwertige Bildung innerhalb der unterschiedlichen Schulformen zu gewährleisten, bestehen Bildungsstandards und (länderspezifische) Lehrpläne, die Lernziele, Unterrichtsinhalte und ggf. Mindeststandards explizieren.
Rezensionen
Das vorliegende Studienbuch, als Band 3 der Reihe „Grundlagen Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ erschienen, stellt die erste umfassende Einführung in das Thema Sprachenpolitik konzentriert aus Perspektive des Faches DaF/DaZ dar. Bislang gibt es nur Einzelbeiträge oder Teilkapitel in Handbüchern (zuletzt z.B. in Altmayer et al. 2021). Hauptanliegen des Autors, der sich in verschiedenen Funktionen seit vielen Jahren mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt hat, ist es, (zukünftige) DaF-/DaZ-Lehrkräfte zu ermutigen, nicht nur über sprachenpolitische Entscheidungen informiert zu sein, sondern Entwicklungen aktiv mitzugestalten (vgl. 19).
Wer mit internationalen Studierenden im Studium oder in der Studienvorbereitung zu tun hat, ist mit den Fragen vertraut: Über welche Deutschkompetenzen verfügen Studierende tatsächlich? Wie entwickelt sich ihre Deutschkompetenz im Studium? Welche Rolle spielt die Deutschkompetenz für den Studienerfolg? Welche sprachlichen Anforderungen müssen im Studium gemeistert werden? Wie gehen die Studierenden mit den sprachlichen Anforderungen im Studium um?
Die Wortschatzkunde von Gerhard Augst und Sebastian Kilsbach greift eine Materiallücke in der Wortschatzvermittlung im DaF-Bereich auf und versucht, sie mit der vorgelegten Materialsammlung, die seit ihrer ersten Konzeption 2011 mehrmals überprüft, überarbeitet und erprobt wurde, zu schließen. Sie basiert auf der langjährigen Lehrerfahrung beider Autoren.
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