Inhalt der Ausgabe 04/2008
Inhalt
Aufsätze
Häufigkeit spielt eine zentrale Rolle im Spracherwerb, beim Textverständnis und in der Textproduktion. Häufigkeit ist neben Salienz, Komplexität und Kontext eines der wichtigsten Merkmale von Input, über dessen Verarbeitung der Spracherwerbprozess entsteht (vgl. Ellis 2007).
Angaben zur Wortbildung nehmen in Lernerwörterbüchern keinen zentralen, aber auch keinen zu vernachlässigenden Raum ein. So sind zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema erschienen, die sich zumeist darin einig sind, dass „ein Wörterbuch […], das sich besonders als Lernerwörterbuch versteht, […] auch die sprachlichen Einheiten als Stichwörter aufnehmen [sollte], die in so hohem Maße am Ausbau des Wortschatzes beteiligt sind wie die verschiedenen Wortbildungselemente“ (Poethe 1996: 189).
Die Grammatikalisierungsforschung hat sich in den letzten drei Jahrzehnten sprunghaft entwickelt und differenziert gegen Kritik behauptet, so z. B. gegen die von Newmeyer (1998) angestoßene, von Campbell (Hg.) (2001) aufgegriffene und seither vielerorts weitergeführte Debatte um den Status der Grammatikalisierungsforschung als linguistische Theorie (vgl. Heine 2003; Traugott 2003; Lehmann 2004; Diewald 2004).
Authentische Texte gehören spätestens seit der kommunikativen Ausrichtung des Fremdsprachenunterrichts, die eine Bindung an die Lebenspraxis voraussetzt, zu dessen Alltag, und Aufgaben gehören zum Unterricht, solange es diesen gibt. „Authentizität“ wird in Hinblick auf Texte intuitiv mit „Echtheit“ oder „Unverfälschtheit“ gleichgesetzt, um den didaktisch begründeten Verzicht auf ihre Manipulation hervorzuheben, als Begriff aber nicht reflektiert.
Als der Schriftsteller Franco Biondi im Jahr 1965 aus Italien nach Deutschland kam, kaufte er einem Landsmann für zehn Mark ein Lehrbuch ab, um Deutsch zu lernen. Erst nach dem Durcharbeiten von 23 Kapiteln bemerkte er, dass er mit dem Buch „Schiffbruch“ (Biondi 1986: 29) erlitten hatte, da es aus den 1930er Jahren stammte.
Diskussion von Lehr- und Lernmitteln
„Einbürgerung“ und „Integration“ – das sind zwei Begriffe, von denen wir täglich in den Medien lesen können und deren Realisierung Bürgern und Politikern unseres Landes Probleme bereitet. Spätaussiedler, jüdische Migranten und Asylbewerber leben unter uns, aber nicht mit uns, sondern häufig isoliert – in Wohngebieten, in denen sie konzentriert untergebracht sind, in Heimen und anderen Einrichtungen.
Phonetisches Lehrmaterial nimmt langsam, aber stetig einen breiteren Raum ein – entweder integriert in DaF-Lehrwerken oder als einzelnes Übungsmaterial. Im Unterricht spielen dabei die suprasegmentalen Elemente (Wortakzent, Wortgruppenakzent, Melodisierung, Gliederung und Rhythmisierung) sowie die segmentalen Elemente (Vokale, Konsonanten, Assimilation usw.) eine bedeutende Rolle.
Rezensionen
Unabhängig davon, ob man Korpuslinguistik als einen eigenständigen Zweig der Sprachwissenschaft betrachtet oder lediglich als Hilfswissenschaft – gute Argumente gibt es für beide Sichtweisen –, hat die Arbeit mit Korpora, also mit großen Mengen authentischer Sprachdaten in digitaler Form, enorm an Einfluss gewonnen.
Mit der 42. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache im Jahr 2006, die unter dem gleichnamigen hema „Sprachkorpora – Datenmengen und Erkenntnisfortschritt“ stattfand, wurde der insbesondere im letzten Jahrzehnt rasant angestiegenen Bedeutung elektronischer Korpora für die Wissenschaft Rechnung getragen.
Der vorliegende Band vereinigt 22 Beiträge, die – wie immer bei den Publikationen zu dieser jährlichen Konferenz – kurze, prägnante Stellungnahmen zu vorgegebenen Leitfragen sind.
Der sogenannte „fremde Akzent“ – beruhend auf Interferenzen zwischen Mutter- und Zielsprache der DaF-Lernenden – wird immer häufiger auch in Bezug auf seine (Aus-)Wirkungen hin thematisiert (emotionale Wirkung, gestörte Verständlichkeit usw.).
Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit gehören zu den interdisziplinären Forschungsbereichen, denen schon seit Anfang des 20. Jh. in der Kindersprachenforschung und seit den 1950er Jahren in der Linguistik zunehmende Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. Pionierleistungen von Weinreich, Haugen, Mackey u. a. bahnten den Weg für eine intensive Forschungstätigkeit v. a. in den USA und in Kanada, wobei linguistische Fragestellungen mit ethnographischen, anthropologischen, soziologischen und psychologischen koordiniert wurden.
Traditionellerweise spielen Lehrwerke im fremdsprachlichen Unterricht eine wichtige Rolle. Ihre grundlegende Funktion besteht in einer umfassenden Steuerung des Unterrichtsgeschehens, und zwar sowohl mit Blick auf das Lehrer- als auch auf das Lernerverhalten (vgl. als Überblick Leupold 2006; Neuner 2003). Im Sinne eines „sozialen Drehbuchs“ (Funk 2000: 24) regen Lehrwerke Lernende zur Kommunikation resp. Interaktion an, unterstützen den Lehrenden bei der Kursplanung und Präsentation des Lernstoffs, enthalten Arbeitsaufträge für den Lernenden, stellen Sprachmodelle bereit, bieten Lernstoff dar, strukturieren einen Wissensbereich, bieten Kontrollmöglichkeiten an usw.
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