Inhalt der Ausgabe 05/1980
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Beiträge
In den letzten Jahren ist eine umfangreiche Literatur erschienen, die sich in wissenschaftlicher Weise mit „Texten“ beschäftigt, hat sich eine junge Disziplin der Sprachwissenschaft entwickelt, die als „Textlinguistik“ (manchmal auch als „Textwissenschaft“, „Textgrammatik“ oder „Texttheorie“) bezeichnet wird.
Diese Fragestellung scheint jeder logischen Grundlage zu entbehren, da die meisten der uns bekannten Definitionen des Textes als ein Kriterium das Vorhandensein eines Themas beinhalten. So stellte M. Löschmann fest, daß der „Text ... eine fixierte, durch eine Makrostruktur gekennzeichnete, zusammenhängende sprachliche Äußerung zu einem Thema (!) bzw. in einer bestimmten Situation“ ist.
Für die Problematik der Lehrmaterialherstellung haben sich schon immer aktuelle und potentielle Verfasser, vor allem aber große Verlagsfirmen interessiert. Die Theoretiker hielten sie gewöhnlich für ein zweitrangiges Problem, indem sie ihre Interessen in erster Linie der Entwicklung und wissenschaftlichen Fundierung von Lehrmethoden und -techniken widmeten.
Unbestritten wird der Beitrag des Lehrfaches Landeskunde zur Förderung fremdsprachlichen Könnens dann am größten sein können, wenn sich der Lehrende der vom Studierenden zu erlernenden Fremdsprache (der Zielsprache) bedient. Allerdings währte der Streit darum, ob eine landeskundliche Vorlesung in der Fremdsprachenlehrerausbildung in der Ziel- oder Muttersprache der Studierenden gehalten werden sollte, lange und ist international noch nicht völlig ausgestanden.
Die Absätze als transphrastische Einheiten können nach verschiedenen Merkmalen klassifiziert werden. Eines dieser Merkmale ist die Zahl der Komponenten, aus denen der Absatz besteht. Unter diesem Gesichtspunkt können a) monophrastische, b) polyphrastische Absätze unterschieden werden. Monophrastische Absätze enthalten einen Satz (als Komponente), polyphrastische bestehen aus zwei oder mehr Komponenten.
Eine wichtige Aufgabe, die sich bei der Darstellung der Syntax von Satzgefügen (SG) stellt, ist die Untersuchung der Rolle ihrer Komponenten in verschiedenartig strukturierten SG. Es geht jeweils darum, Struktur und Funktion des Nebensatzes nach seiner Beziehung zum Hauptsatz zu erhellen, was der Bestimmung seines Platzes im SG gleichkommt. Nach unserer Auffassung muß die Rolle, die der Nebensatz in der Organisation des SG übernimmt, als ein entscheidendes Kriterium bei der Klassifizierung der SG dienen.
Es ist heute allgemein üblich, die Art und Weise der Anordnung syntaktischer Einheiten innerhalb eines Satzes als Satzgliedstellung oder Satzgliedfolge zu bezeichnen. Dieser Termini werden den Bezeichnungen Wortstellung/Wortfolge vorgezogen, weil Reihenfolgebeziehungen und Anordnungsregularitäten im Deutschen häufiger Wortgruppen betreffen als Einzelwörter.
Wiederholt hat man sich in der letzten Zeit mit den Funktionsverbfügungen, speziell mit ihren Leistungen, beschäftigt. Erwähnt werden sollen lediglich die Arbeiten von V. Schmidt, Th. Schippan, G. Starke und vor allem G. Helbig.
Dieser Beitrag geht von Erfahrungen aus, die mit dem Einsatz von Hörspielen in der Weiterbildung ausländischer Deutschlehrer im Rahmen der internationalen Hochschulferienkurse an der KMU Leipzig gewonnen wurden.
Seit der ausführlicheren Diskussion zu Fragen des Fremdsprachenlehrbuches vor etwa zehn Jahren wurden in der Zeitschrift Deutsch als Fremdsprache die Themen „ Deutschunterricht für Fortgeschrittene“ und „fachsprachlicher Unterricht“ meist unter spezielleren Gesichtspunkten, z. B. der Entwicklung der Gesprächsfertigkeit, behandelt. Die Gestaltung fachbezogener Lehrbücher für fortgeschrittenere Stufen der Sprachausbildung ist jedoch nicht gleichermaßen explizit als Gegenstand zu finden, wie dies beispielsweise von einer bulgarischen Lehrbuchkonferenz aus dem Jahre 1977 berichtet wird.
Berichte und Besprechungen
Am 25. und 26. April 1980 fand an der Karl-Marx-Universität in Leipzig eine wissenschaftlich-methodische Konferenz zu „Erfahrungen und Aufgaben bei der Ausbildung von Germanisten an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen der DDR“ statt. Veranstalter waren das Ministerium für das Hoch- und Fachschulwesen sowie das Ministerium für Volksbildung der DDR.
Am 24./25. Januar 1980 veranstalteten das Institut für Germanische Philologie der Jagiellonen-Universität Kraków und das Deutschlektorat am Kultur- und Informationszentrum der DDR in Warszawa eine wissenschaftliche Konferenz zum Thema „Linguistische und pragmatische Aspekte des landeskundlichen Unterrichts“. Teilnehmer waren Sprachwissenschaftler, Fremdsprachenmethodiker und Landeskundler von Universität der VR Polen und der DDR.
Das vorliegende Buch ist die erste umfangreiche und geschlossene Darstellung der Phonologie der deutschen Sprache, die in der DDR vorgelegt worden ist. Als Hochschullehrbuch für Studierende der Germanistik und der Sprachwissenschaft sowie für Lehrer, die Deutsch als Fremdsprache unterrichten, schließt es damit eine noch besthende Lücke im Lehrbuchangebot. Darüber hinaus kann dieses Werk in- und ausländische Germanisten und Deutschlehrern zur Weiterbildung auf einem wesentlichen Teilgebiet der deutschen Sprache der Gegenwart dienen.
„An den Fachsprachen führt heute kein Weg mehr vorbei, wenn man sich mit der Gegenwartssprache beschäftigt.“ Diese sachliche, aber zugleich „parteilich“ gemeinte Feststellung steht als erster Satz in der ersten Nummer der o. g. neuen Zeitschrift, sozusagen als Basis für die Motivation, aus der der Anspruch abgeleitet wird, die Zeitschrift zu dem Fachorgan dieses Wissenschaftsbereiches auf den „Gebieten Forschung/Theorie – Didaktik – Terminologie“ zu entwickeln.
Mit dem vorliegenden Heft 1 der „Diskussionsbeiträge aus dem Institut für Bildungsforschung“ in Westberlin wird der Versuch unternommen, Quellen des Fremdsprachenerwerbs anhand faktorenanalytischer Daten zu eruieren. Indem die Autoren ihre Fragestellung auf die kritische Wertung eines Experiments von J. W. Oller zur Bestätigung des Vorhandenseins eines allgemeinen Sprachfähigkeitsfaktors (General Language Proficiency Factor) zuschneiden und dabei der faktorenanalytischen Testmethodik zumindest quantitativ ihr Hauptaugenmerk zuwenden, haben sie eine profundere theoretische Einbettung der Grundproblematik von Sprachfähigkeit und Fremdsprachenerwerb in Strömungen etwa der Sprechakttheorie oder der auch in der BRD zunehmend rezipierten Tätigkeitsauffasung der sowjetischen psycholinguistischen Schule weitgehend ausgespart.
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