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Zur Gestaltung nachhaltiger Lernprozesse: Beispiele einer Good Governance in der Logistikpraxis

Im Zentrum dieses Beitrags steht das Handeln von Personen, die in global agierenden Industriebetrieben für effiziente Lieferketten sorgen, und zwar wechselweise bei eingehenden und ausgehenden sowie standortfernen Transporten. Mit einer Beschreibung ihres äußeren Arbeitsumfelds wird zunächst verdeutlicht, warum bei der Frage nach Good Governance die verbreitete Formel „Der Kunde ist König“ kaum weiterhilft. Denn wer für die Steuerung globaler Lieferketten (Teil-) Verantwortung trägt, muss für mehrere Stakeholder sorgen, unter denen der Kunde nicht immer leicht auszumachen – und offenbar nicht immer der Wichtigste – ist.
Vor diesem Hintergrund bestehender Machtgrenzen im externen Wettbewerb werden einige Alltagssituationen geschildert, die den Untersuchungsgegenstand von Einzelfallstudien bilden. Mit ihrer Hilfe wird aufgezeigt, welchen Lernprozessen die Akteure ausgesetzt sind, wenn sie in ihrer jeweiligen Unternehmenshierarchie ständig Grenzen überschreiten müssen, um ihre Aufgabe möglichst effizient erfüllen zu können.
Mit den Erkenntnissen aus diesen Betrachtungen wird aufgezeigt, wie wichtig es ist, weniger auf idealtypische Konstruktionen zu bauen, die in der herrschenden Lehre (Volkswirtschaft, Ingenieurwissenschaft, Betriebswirtschaft) verbreitet werden, wenn es um die Logistik geht. Sie unterstreichen vielmehr, dass das reale Handeln nur in seltenen Fällen so verläuft, „und auch dann nur annäherungsweise so, wie im Idealtypus konstruiert.“
Die geschilderten Erfahrungen verantwortlicher Logistiker vermitteln einen Eindruck von der Lernkompetenz, die sich als Grundvoraussetzung zum Verstehen immer neuer Entscheidungszusammenhänge darstellt. Aus diesem Blick wird die These aufgestellt, dass, wer unter solchen Gegebenheiten ständig hohe Effizienz erzielt, auch anderen Herausforderungen wie z. B. der Einführung von CSR-Management gewachsen ist.

Seiten 215 - 231

Dokument Zur Gestaltung nachhaltiger Lernprozesse: Beispiele einer Good Governance in der Logistikpraxis