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Detlef Roth: ‘Historia septem sapientum’. Überlieferung und textgeschichtliche Edition

Es dürfte in der europäischen Literatur keinen weltlichen Erzähltext geben, der so häufig, so vielfältig und über einen so langen Zeitraum hin tradiert, umgeformt und neu erzählt wurde wie die Geschichte von den Sieben weisen Meistern. Die Erzählsammlung könnte um 800 in Persien entstanden sein und verbreitete sich wahrscheinlich im 12. Jahrhundert auf unbekannten Wegen nach Europa. Dort erscheint sie als ‘Roman de Sept Sages’ zuerst in Frankreich und erobert schließlich über verschiedene lateinische Bearbeitungen vom 14. bis ins 19. Jahrhundert beinahe alle europäischen Volkssprachen in Vers-, Prosa- und Bühnenfassungen. Die mit großem Abstand wirkungsmächtigste Version der ‘Historia septem sapientum’ entstand vermutlich zwischen 1320 und 1340 im Südwesten des deutschen Sprachraums. Detlef Roth hat sie 1999 in seiner Basler Dissertation erstmals kritisch ediert und nun endlich in einer aufwendigen, umfangreichen und schönen Druckausgabe der Wissenschaft zugänglich gemacht. Für die internationale Forschung zu den ‘Sieben weisen Meistern’ ist diese Edition ein Meilenstein. Bisher mußten Romanisten, Germanisten, Anglisten, Nordisten, Slawisten und Mittellateiner auf Buchners 1889 erschienenen Abdruck des ältesten datierten Textzeugen, der Innsbrucker Handschrift von 1342, zurückgreifen. Angesichts der Vielfalt der auf die ‘Historia’ zurückgehenden Bearbeitungen war das immer nur ein Notbehelf.

Seiten 334 - 338

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2007.02.11
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2007
Veröffentlicht: 2007-10-01
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