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Bioabfallpotenzial im Hausmüll
Modellbetrachtung zur Steigerung der Erfassung von Bioabfällen aus dem Hausmüll

Die Modellbetrachtung auf der Grundlage von Hausmüllanalysen zeigt, dass bundesweit noch ca. 4,7 Mio. Mg Bioabfälle im Hausmüll verbleiben. Dies entspricht ca. 39 % des gesamten Hausmüllaufkommens (ohne Geschäftsmüll). Demnach sind bei ca. der Hälfte der Bundesländer mehr Bioabfälle im Hausmüll als getrennt über die Biotonne erfasst werden. Möglichkeiten zur Abschöpfung dieses Potenzials wurden mittels verschiedener Umsetzungsszenarien der Biogutsammlung betrachtet. Bei dem Modell standen neben der flächendeckenden Einführung einer Biotonne gemäß § 11 KrWG insbesondere die Ausweitung der Erfassung haushaltsstämmiger Küchen- und Nahrungsabfälle sowie verpackter Lebensmittel im Vordergrund. Als Ergebnis zeigt sich, dass die alleinige formale Umsetzung der Getrenntsammlung von Bioabfall das vorhandene Potenzial bei Weitem nicht erschließen kann. Lediglich ca. 3,6 % der Bioabfälle im Hausmüll könnten bei dem minimalen Szenario (Szenario 1 min) erschlossen werden. Mit Intensivierung der Sammelleistung können bis zu 17 % erfasst werden. Erst mit einer verstärkten Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen durch kompostierbare Bioabfallsammelbeutel können ca. ein Viertel bis ein Drittel der im Hausmüll enthaltenen Bioabfälle erschlossen werden. Unterstellt man, dass die zusätzlich erfassten Bioabfallmengen vollständig der Bioabfallvergärung zugeführt werden, ergeben sich zusätzliche Biogaserträge je nach Szenario von 26 bis 250 Mio. Nm3 Biogas. Der zusätzlich daraus gewonnene elektrische Strom reicht für 16.500 bis 144.000 Vierpersonenhaushalte.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2014.07.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 7 / 2014
Veröffentlicht: 2014-07-08
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Dokument Bioabfallpotenzial im Hausmüll