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Arbeitsunfälle in der Europäischen Union

Die europäische Arbeitsunfallstatistik wird seit 1994 von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, im Auftrag der Europäischen Kommission mit dem Ziel geführt, Kriterien und Methoden für die Erfassung von Daten über Arbeitsunfälle zu harmonisieren, unionsübergreifende vergleichbare Daten über Arbeitsunfälle zu sammeln und eine Datenbank aufzubauen [1]. Dieses anspruchsvolle Ziel ist bisher nur teilweise erreicht [2, 3]. In der Europäischen Union existiert kein Arbeitsunfallversicherungssystem, das einem anderen gleicht. Ebenso unterschiedlich waren und sind die in den Mitgliedstaaten praktizierten statistischen Erhebungsverfahren. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob eine Statistik, die mit systematischen Verzerrungen behaftet ist, überhaupt einen Nutzen hat. Die folgenden Ausführungen befassen sich mit diesem Thema. Die Arbeitsunfallstatistik der Europäischen Union weist auch heute noch eine ganze Reihe von Defiziten auf. Insgesamt kann aber festgestellt werden, dass es nach einem schwierigen Start positive Entwicklungen gegeben hat, die eine begrenzte Verwendung der europäischen Arbeitsunfallstatistik ermöglichen. Der Trend der Arbeitsunfälle eignet sich am besten zur Beurteilung von Präventionserfolgen. Die Daten der tödlichen Arbeitsunfälle sind am wenigsten durch statistische Defizite beeinträchtigt. Die Entwicklung der Arbeitsunfallzahlen in Deutschland verläuft hier positiver als in fast allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

Seiten 424 - 430

Dokument Arbeitsunfälle in der Europäischen Union