• Schreiben Sie uns!
  • Seite empfehlen
  • Druckansicht

Ansätze der Bewertung der Verfügbarkeit von Schadstoffen im nachsorgenden Bodenschutz – Teil I

Für die stoffspezifische Risikoabschätzung beim Wirkungspfad Boden – Mensch werden die Untersuchungsergebnisse von Verdachtsflächen und altlastverdächtigen Flächen derzeit häufig auf der Grundlage von Gesamtgehalte bewertet. Die Bestimmung der Gesamtgehalte berücksichtigt jedoch nicht die stoff- und standortspezifischen Gegebenheiten, die im Einzelfall die Resorptionsverfügbarkeit der bodengebundenen Schadstoffe beeinflussen. Nach Feststellung der Überschreitung von Prüfwerten in der orientierenden Untersuchung können die resorptionsverfügbaren Schadstoffanteile in der Detailuntersuchung pfadspezifisch bestimmt werden. Die so ermittelten Schadstoffmengen ermöglichen in der Einzelfalluntersuchung eine realitätsnähere Expositionsabschätzung, da erst die mobilisierbaren Schadstoffanteile für die Aufnahme durch Menschen, Tiere und Pflanzen verfügbar sind und somit bioverfügbar werden. Für eine Auswahl prioritärer Schadstoffe (Metalle und Organika) im Wirkungspfad Boden – Mensch hat sich das physiologienahe Extraktionsverfahren zur Abschätzung der oralen Resorptionsverfügbarkeit nach DIN 19738:2004-07 als geeignet erwiesen. Für die Abschätzung der inhalativen und dermalen Resorptionsverfügbarkeit sind derzeit keine in-vitro-Verfahren standardisiert.

In the risk assessment of contaminated sites according to the Federal Soil Protection Ordinance in Germany mainly the total content of pollutants applied in the pathway soil – human. However the determination of the total content disregards the current substance and site conditions. But those affect the bioaccessibility of soil-bounded pollutants in individual case.
The bioaccessible contents of pollutants are determined for the corresponding pathway after the finding of target values overrun. The detected bioaccessible fraction of pollutants allow a realistically assessment of exposure, because first the mobilized pollutants are available for uptake by humans, animals or plants and thus are bioavailable. The physiologically based extraction test according to the DIN 19738:2004-07 has been found suitable to predict the bioaccessibility of some priority pollutants (metals and organics) in the pathway soil - human. Currently, there are no standardized in-vitro-methods for the assessment of inhalative and dermal bioaccessibility.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7741.2012.02.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7741
Ausgabe / Jahr: 2 / 2012
Veröffentlicht: 2012-05-30
Dieses Dokument ist hier bestellbar:
Dokument Ansätze der Bewertung der Verfügbarkeit von Schadstoffen im nachsorgenden Bodenschutz – Teil I