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Zum verantwortungsvollen Umgang mit den Risiken der Nanotechnologien
Vorstellung eines konzeptionellen Rahmens am Beispiel der Nanopartikel

Auch bei einer noch unsicheren Erkenntnis- bzw. Datenlage im Fall der noch jungen Nanotechnologie reicht ein allein fachlicher Diskurs zur Einschätzung möglicher Risiken nicht aus. Aufbauend auf den Arbeiten der Risikokommission, welche die Fragen bereits weit gehend strukturiert hat, wie Risiken einzuschätzen sind (Risikoabschätzung) und wie damit umgegangen werden sollte (Risikomanagement) werden Aspekte einer Gestaltungsstrategie für die gesellschaftliche Diskussion und den verantwortungsvollen Umgang mit möglichen Risiken der Nanotechnologie vorgestellt. Ausgangspunkt der Betrachtungen ist zum einen, dass industriell verwendete Nanopartikel den Endverbrauchern bereits in mehreren 100 Produkten aus fast allen Lebensbereichen angeboten werden, obwohl nahezu allen Produkten gemeinsam ist, dass der Nanoanteil jeweils nicht ausreichend auf seine Sicherheit getestet wurde. Toxikologische Tests sind nicht vorgeschrieben, da die zu Grunde liegenden Stoffe im Prinzip bekannt sind. Allerdings können in Form von Nanopartikeln toxische Wirkungen entstehen, da bei kleinen Partikeln im Vergleich zur Masse die Oberfläche stärker wächst und diese plötzlich deutlich reaktiver wird. Neben einer oralen oder dermalen Exposition wird der Weg über die Lunge als maßgeblich für die meisten gesundheitlich relevanten Wirkungen angesehen. Allerdings fehlen zu Nanopartikeln epidemiologische und weitere Untersuchungen noch weitgehend. An einigen Beispielen werden beobachtete Wirkungen bei technisch erzeugten Nanoteilchen beschrieben, die eine besondere Dringlichkeit zur Beantwortung von Fragen sowohl des Arbeitsschutzes bei der Herstellung als auch des Gebrauchs und der Entsorgung aufzeigen. Ein anderer Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass in der jüngeren Vergangenheit zwar vielfältige Workshops und Diskurse durchgeführt wurden, um auch die Risiken der Nanotechnologie zu erörtern. Doch diese Gespräche reichen nicht aus, solange die Ergebnisse unverbindlich bleiben und keine konkreten Schritte zum verantwortlichen Umgang mit den sich abzeichnenden Risiken vereinbart werden. Hierzu wird ein Katalog von Aspekten vorgestellt, wie er im Rahmen einer Tagung zum verantwortungsvollen Umgang mit der Nanotechnologie entwickelt wurde.

Seiten 12 - 17

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2007.01.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7776
Ausgabe / Jahr: 1 / 2007
Veröffentlicht: 2007-03-01
Dokument Zum verantwortungsvollen Umgang mit den Risiken der Nanotechnologien