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Victor Millet: Germanische Heldendichtung im Mittelalter. Eine Einführung. Berlin 2008 (De Gruyter Studienbuch), XII und 503 Seiten

Der Verfasser legt in dieser Einführung eine umfassende und übersichtliche Darstellung dessen vor, was die Literaturgeschichten als germanische Heldendichtung zu bezeichnen pflegen. Er hat sich gründlich mit den einzelnen Zeugnissen vertraut gemacht, verfügt souverän über den Stoff und bietet durchaus eine ‚wissenschaftliche Monographie‘ seines Gegenstandes, auch wenn er dies nicht beanspruchen will (S. VI). Er stellt nicht die einzelnen Sagenkreise der Reihe nach vor, sondern verfolgt die Denkmäler in ihrem historischen Ablauf, was die Zusammenhänge wahrt. Dabei ist besonders zu begrüßen, dass er ‚germanisch‘ sprachlich verstanden wissen will (S. 9) und damit jede unzulässige Hypostasierung dieses Begriffs ausschließt. Das bedeutet auch die Abkehr von der These einer angeblich bis tief ins Mittelalter hinein wirkenden germanischen Kontinuität (Otto Höfler), die sich z.B. unausgesprochen in de Boors Fußnote zu Str. 2196 seiner Ausgabe des Nibelungenliedes findet, wenn es dort bezüglich Rüdiger heißt: „Es ist germanische Art bejahender Schicksalsüberwindung“.

Seiten 453 - 455

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2010.03.09
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 3 / 2010
Veröffentlicht: 2010-12-01
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Dokument Victor Millet: Germanische Heldendichtung im Mittelalter. Eine Einführung. Berlin 2008 (De Gruyter Studienbuch), XII und 503 Seiten