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Textzeugin‘ und Medium für das (un-)rechte Maß: Die sprechende Feder im „Welschen Gast“ Thomasîns von Zerclaere

Thomasîn von Zerclaere hat in „Der Welsche Gast“ höfische Sittlichkeit unter die Leitkategorie der mâze gestellt. Hierzu scheint zunächst nicht nur sein expliziter Aufruf zur Kreuzzugsteilnahme im Widerspruch zu stehen. Sein Lehrgedicht ist auch stilistisch divergent, da es auch eine dialogische Passage enthält, in der das Dichter-Ich von seiner Schreibfeder wegen maßloser Schreibarbeit angeklagt wird. In diesem Beitrag wird der Zusammenhang einerseits von höfischem Ethos und Kreuzzugsideologie und andererseits von Lehrwerk und Dialogpartie herausgearbeitet, um plausibel zu machen, dass vermeintliche Widersprüche in Argumentation und Dichterverhalten als zusätzliche Register der Didaxe fungieren.

In “Der Welsche Gast”, Thomasîn of Zerclaere considered courtly morality as belonging to the category of mâze. This seems to be in contradiction not only with his explicit call for participation in the crusade. His didactic poem is also stylistically divergent, as it contains among other things a dialogical passage in which the poetego is accused by his pen of having to write excessively. This article explores the connection between courtly ethos and crusade ideology on the one hand and between didactic work and dialogue section on the other hand in order to support the thesis that apparent contradictions in the argumentation and the poet’s behaviour have the function of additional didactic registers.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2018.03.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 3 / 2018
Veröffentlicht: 2018-09-20
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