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Text und Bild – Bild und Text. Beobachtungen an den Briefen Vincent van Goghs

Es ist eine Binsenweisheit, daß die so kontrovers debattierte These von der Verwandtschaft der Künste zu ihrer “wechselseitigen Erhellung” beigetragen hat. Diese oftmals entweder symbiotischen oder Distanz schaffenden Beziehungen unterschiedlicher ästhetischer Medien, etwa zwischen Literatur und Musik, Literatur und Film oder Literatur und bildender Kunst, haben seit jeher vielfältige, keineswegs homogene künstlerische Realisierungen mit sich gebracht. Dabei hat das Miteinander von Wort- und Bildkunst – vielleicht sollte man richtiger von einem “Spannungsverhältnis” sprechen – schon immer besondere Beachtung gefunden und dementsprechend auch Grundsatzdebatten ausgelöst. Bereits in der Antike wurde in solchen Kunstdebatten das Verhältnis von Malerei und Dichtung zur Sprache gebracht. Diese förderten die Erkenntnis, daß Literatur und bildende Kunst durch ihren Wirklichkeitsbezug auf besondere Weise miteinander verbunden waren, und mündeten in den Topos, wonach die Malerei als “stumme Dichtung” und die Dichtung als ein “redendes Bild” begriffen wurden. In diesem Topos spiegelt sich bereits die immer wieder gestellte Frage, wie das Wechselverhältnis von Bild und Text beschaffen sei oder zugespitzter: inwieweit der Sprache bzw. der Literatur Vorrang vor den anderen Künsten einzuräumen sei.

Seiten 105 - 117

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2005.01.08
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2005
Veröffentlicht: 2005-04-01
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Dokument Text und Bild – Bild und Text. Beobachtungen an den Briefen Vincent van Goghs