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Susanne Bürkle: Literatur im Kloster. Historische Funktion und rhetorische Legitimation frauenmystischer Texte des 14. Jahrhunderts.

Das Buch von Susanne Bürkle widmet sich Texten, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur innerhalb der Altgermanistik im Zuge der verstärkten Hinwendung zum Spätmittelalter und zur religiösen Prosaliteratur vermehrt ins Blickfeld gelangt sind, sondern die über die Fachgrenzen hinaus im Rahmen der kunst- und kulturhistorischen Forschung zur spätmittelalterlichen Frömmigkeit sowie der Genderforschung auf ein zunehmend breites Interesse stoßen. Die breit angelegte Studie, in deren Mittelpunkt das (etwa dreißig Kilometer östlich von Nürnberg gelegene) Kloster Engelthal steht, das im 14. Jahrhundert ein eigentliches “literarisches Zentrum” (71) darstellte, bietet einen gewichtigen Forschungsbeitrag zur Literaturproduktion dominikanischer Frauenklöster des Spätmittelalters. Die Untersuchung ist den Arbeiten von Ursula Peters verpflichtet und führt deren Überlegungen zur Entstehung frauenmystischen Schriftttums weiter. Hatte Peters die textimmanenten Aussagen zur Textgenese in den Blick genommen und kritisch auf ihren Aussagewert für die tatsächliche Entstehung hin befragt, so geht es hier darüber hinaus um die historische Verortung der Texte im institutionellen Rahmen von Kloster und Orden, um ihren “Sitz im Leben” also, sowie um ihre Einordnung in die sie bestimmenden literarischen Traditionen. In methodischer Hinsicht orientiert sich die Arbeit am Konzept der literarischen Interessenbildung von Joachim Heinzle sowie am funktionsgeschichtlichen Textmodell von Wolfgang Iser (11–15).

Seiten 127 - 132

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2006.01.14
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2006
Veröffentlicht: 2006-04-01
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Dokument Susanne Bürkle: Literatur im Kloster. Historische Funktion und rhetorische Legitimation frauenmystischer Texte des 14. Jahrhunderts.