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„Sinneverwirrende Töne“
Musik und Wahnsinn in Heines „Florentinischen Nächten“

Interpretationen von Heines „Florentinischen Nächten“ wenden sich im Allgemeinen der Frage zu, ob der Text als eine politische Allegorie oder als eine resignierte Kapitulation vor dem Zensurdekret von 1835 zu verstehen ist. Der vorliegende Aufsatz greift dieses Problem auf, indem er dem Thema des Hörens und dessen spezifischer Funktion in der Novelle nachgeht. Berücksichtigt man Heines Umgang mit dem Akt des Hörens, so stellt sich heraus, dass der Text als beides gelesen werden sollte: sowohl als eine Kapitulation wie auch als eine radikal politische Aussage. Wer der Logik des Hörens folgt, entdeckt, dass sich die beiden Lesarten nicht etwa gegenseitig ausschließen, sondern vielmehr zwei Gegenpole bilden, die die narrative Energie der Novelle und ihre Bedeutung erzeugen.

Readings of Heine’s „Florentinische Nächte“ generally turn on whether the text should be interpreted as a political allegory or as a resigned capitulation to the censor decree of 1835. This essay addresses the question by investigating the theme of hearing and its particular function in the novella. A consideration of Heine’s treatment of the act of hearing demonstrates that the text should in fact be taken both as a capitulation and a radical political statement. By pursuing the logic of listening one discovers that these readings are not mutually exclusive, but rather constitute the opposing poles that generate the novella’s narrative energy and import.

Seiten 508 - 525

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2007.04.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2007
Veröffentlicht: 2007-12-01
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Dokument „Sinneverwirrende Töne“