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Sangsprüche in Tönen Frauenlobs, Supplement zur Göttinger Frauenlob-Ausgabe, unter Mitarbeit v. Thomas Riebe, Christoph Fasbender hg. v. Jens Haustein, Karl Stackmann, 2 Teile
1. Teil: Einleitungen, Texte, 2. Teil: Apparate, Erläuterungen, Anhänge, Register, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, Dritte Folge 232), 742 Seiten

Mit den von Jens Haustein und Karl Stackmann herausgegebenen Supplement-Bänden zur Göttinger Frauenlob-Ausgabe (GA-S) ist ein editorisches Unternehmen zu seinem Abschluss gebracht worden, dessen Entstehungszeitraum rund sechs Jahrzehnte umfasst. Bereits 1939 beschäftigte sich Helmuth Thomas in seiner Dissertation1 mit der Überlieferungssituation des OEuvres des Sangspruchdichters Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob. Diese Arbeit sollte die Grundlage für eine Neuedition des Frauenlobschen Werkes bilden. Eine solche erschien notwendig, da die zu diesem Zeitpunkt existierenden Ausgaben entweder nur Werkteile enthielten (von der Hagen, 1838 ff.; Pfannmüller, 1913; Kirsch, 1930), oder durch eine völlig willkürlich anmutende Konjekturalkritik und durch die mangelnde Anwendung von Echtheitskriterien gekennzeichnet waren (Ettmüller, 1843). Bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1957 arbeitete Thomas an der Neuausgabe, die im Stil der klassischen Textkritik eines Karl Lachmann oder Carl von Kraus konzipiert war. Sein mit der Ausgabe zusammenhängender wissenschaftlicher Nachlass wurde noch im selben Jahr von der Mainzer Akademie der Wissenschaften erworben und im Zeitraum von 1957 bis 1960 Karl Stackmann zur Bearbeitung übergeben.

Als Ergebnis jahrelanger Bemühungen legte Stackmann 1981 in Göttingen, gemeinsam mit Karl Bertau, der für den kritischen Melodietext verantwortlich zeichnete, seine Frauenlob-Ausgabe (GA) vor und ließ 1990 noch ein für das Verständnis des „notorisch schwierigen und hochgradig erklärungsbedürftigen Dichtervokabular[s]“ unbedingt notwendiges Wörterbuch folgen. Die nach dem Leithandschriftenprinzip eingerichtete GA wurde im Wesentlichen auf der Grundlage der Thomasschen Echtheitsbeurteilungen erstellt, was eine – gemessen an der Gesamtzahl der unter Frauenlobs Namen bzw. Tonangabe überlieferten Strophen – drastische Reduktion des Textcorpus zur Folge hatte: quasi ein „Mini-Frauenlob“, wie Helmut Birkhan scherzhaft bemerkte.

Seiten 417 - 423

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2004.03.11
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 3 / 2004
Veröffentlicht: 2004-07-01
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Dokument Sangsprüche in Tönen Frauenlobs, Supplement zur Göttinger Frauenlob-Ausgabe, unter Mitarbeit v. Thomas Riebe, Christoph Fasbender hg. v. Jens Haustein, Karl Stackmann, 2 Teile