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Ressourcenschutz in der hessischen Abfallwirtschaft am Beispiel effizienter Lebensmittelnutzung

Lebensmittelverluste sind nicht nur aus ethischer Sicht problematisch, sondern stellen auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen Verlust von limitierten Ressourcen dar. Im Rahmen einer Masterarbeit wurden am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt, und Geologie (HLNUG) Ursachen für Lebensmittelverluste, die Verlustmengen und das Ressourcenschutzpotenzial durch effiziente Lebensmittelnutzung dargestellt. Für Hessen werden jährliche Lebensmittelverluste von 1,03 Mio. t, entsprechend 166 kg/E×a, geschätzt. Der Verlust dieser Lebensmittel steht mit ökologischen Auswirkungen wie Treibhausgasemissionen von 2,7 Mio. t CO2-Äquivalenten (440 kg pro Einwohner), einem Blauwasserbedarf von 48 Mio. m³ (7,8 m³ pro Einwohner) und einem Flächenbedarf von 0,34 Mio. ha (550 m² pro Einwohner) in Zusammenhang. Das Reduktionspotenzial an vermeidbaren Lebensmittelverlusten in Hessen wird nach heutiger Erkenntnislage auf 100.000 t (10 %) geschätzt, womit die von der Europäischen Kommission für das Jahr 2020 geforderte Reduktion um 20 % nicht erreicht wird. Im Weiteren wurden 23 nationale Projekte und Aktionen, die den Lebensmittelverlusten entgegenwirken, abgeleitet und ihre Übertragbarkeit auf das Bundesland Hessen bewertet. Aufgrund der Mengen- und Umweltrelevanz wurden Handlungsmaßnahmen im Bereich der Endverbraucher und der Außer-Haus-Verpflegung aufgrund der hohen Abfallmengen und des Verarbeitungsgrades der Lebensmittel als besonders effektiv identifiziert.

Food waste is not only critical from an ethical perspective but is also associated with a loss of limited resources. In cooperation with the Hessian Agency for Nature Conservation, Environment and Geology (HLNUG) the causes, the amounts of food waste and the potential for resource conservation when preventing food waste were identified in a master’s thesis. In Hesse annual losses of 1.03 Mt (equal to 166 kg per capita) are estimated. These losses result in ecological impacts such as greenhouse gas emissions of 2.7 M t CO2 equivalents (equal to 440 kg per capita), blue water demand of 48 million m³ (equal to 7.8 m³ per capita) and land occupation of 0,34 million ha (equal to 550 m² per capita). The potential for reducing avoidable food waste is estimated at 100,000 t (10 %) per annum. Therefore the 20 % target claimed by the European Commission for the year 2020 is missed. Furthermore 23 national projects and initiatives for preventing food waste in Hessia were identified and rated for applicability. Due to a large amount of food waste and environmental impacts that increase with each step in the value chain, strategies adressing at home and off-site consumption are most effective for preventing food waste.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2017.09.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 9 / 2017
Veröffentlicht: 2017-09-11
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