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Regenschirmforschung
Robert Walsers Bildungskritik im Zusammenhang der moralistischen Tradition

Hier wird die These vertreten, dass Robert Walsers Bildungskritik im Zeichen der Moralistik zu lesen ist. Diese findet mit Walser ihren Ort in der deutschsprachigen literarischen Moderne: in einem Werk, dem es in der Friedrich Nietzsche-Nachfolge gelingt, abstinent gegenüber gängigen lebensphilosophischen Reduktionen zu bleiben. Das Argument wird am Beispiel der Behandlung des „Philisters“ in Walsers Texten durchgeführt. Auch wird die ebenso prekäre wie in diesem Zusammenhang unvermeidliche Frage der Philistrosität von Literaturwissenschaft diskutiert. Dabei findet die Walser’sche Annahme Berücksichtigung, dass Bildung – anstatt als Wert und schlechthin erstrebenswert – als Problem betrachtet zu werden verdient.

This article reads Robert Walser’s critique of Bildung in the light of French moralism. Walser, who in the wake of Friedrich Nietzsche’s writing avoids the trend among his contemporaries to oversimplify Lebensphilosophie, introduces moralism into German literary modernity. “The Philistine”, as he appears in Walser’s texts, serves as an exemplary figure with which to develop this reading. Further, the figure leads to the precarious question of philistine tendencies in the field of literary studies. In this way, the argument draws on Walser’s problematization of Bildung as an otherwise eminently (and unambiguously) desireable achievement.

Seiten 574 - 600

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2007.04.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2007
Veröffentlicht: 2007-12-01
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