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Opferhelden und ‚Zeitveränderer‘
Friedrich Hölderlins Konzepte des Heroischen

Der Beitrag untersucht die Akzentverlagerung, die die Konzeption des Helden im lyrischen Werk Hölderlins um die Jahrhundertwende 1800 erfährt: Während in den vor 1800 verfassten Texten wie der Ode „Der Tod fürs Vaterland“ der revolutionäre Kriegs- und Opferheld hymnisch gefeiert wird, entwickeln die Gedichte nach 1800 die geschichtsphilosophische und theologische Bedeutung der Helden. Diese werden als neben Bibel und Natur dritte Offenbarungsform göttlicher Mächte verstanden und in eine heterodoxe Heilsgeschichte eingebunden. In der Interpretation von „Kolomb“ wird gezeigt, wie Hölderlin das Wirken der Helden als historische Dynamisierungsprozesse versteht und sie auf dieser Grundlage als göttliche Zeichen interpretiert.

This article examines the shift of emphasis which the concept of the hero underwent in Hölderlin’s lyrical work around 1800. Whereas the texts written before 1800, such as the ode “Der Tod fürs Vaterland” (‘Death for the Fatherland’), celebrate the revolutionary hero of war and self-sacrifice, the poems written after 1800 explore the historical-philosophical and theological significance of heroes. Hölderlin sees heroes as the third form of the revelation of divine powers alongside the Bible and nature and integrates them into a heterodox history of salvation. The interpretation of “Kolomb” shows how Holderlin understands the work of heroes as processes of historical dynamisation and interprets them on this basis as divine signs.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2019.04.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2019
Veröffentlicht: 2019-12-06
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Dokument Opferhelden und ‚Zeitveränderer‘