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„Niemals aber sagt ein lebendiger Mensch zu einem anderen … ‚Sei mein Erlöser!‘“
Drei Arten der Fiktionalisierung von weltanschaulicher Reflexion bei Broch, Lukács und Musil

Der Aufsatz beschreibt die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zu beobachtende Konjunktur der Fiktionalisierung von Reflexion am Beispiel des Erlösungsdiskurses. Dazu werden anhand von Werken Georg Lukács’, Hermann Brochs und Robert Musils drei Stufen der Fiktionalisierung von Reflexion unterschieden, die sich durch wachsende Distanz zu einem nicht-fiktionalen, primär an Wahrheit orientierten Diskurs auszeichnen: (a) die Radikalisierung bei gleichzeitiger Relativierung von Erlösungsvorstellungen, (b) ihre erzählerische Funktionalisierung zur Figurenkonstruktion und -charakterisierung und (c) die ‚Mumifikation‘ des Erlösungsdiskurses. Ferner werden verschiedene Arten und Dimensionen der Relativierung von Reflexion in fiktionalen Texten beschrieben und kategorisiert.

The article uses the example of redemption discourse to describe the increasing fictionalisation of reflection which can be observed in the first third of the 20th century. The works of Georg Lukács, Hermann Broch and Robert Musil reveal three stages of the fictionalisation of this reflection, which are characterised by increasing distance to a non-fictional discourse oriented primarily toward truth: (a) radicalisation, accompanied by the relativisation of ideas of redemption, (b) narrative functionalisation in the direction of the construction and characterisation of fictional characters, and (c) the ‘mummification’ of the redemption discourse. The article then goes on to describe and categorise different types and dimensions of the relativisation of reflection in fictional texts.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2016.02.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 2 / 2016
Veröffentlicht: 2016-06-22
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