Natalie Nicolay: Aktionsarten im Deutschen. Prozessualität und Stativität
Der Begriff „Aktionsart“ ist insbesondere in den slawischen und finnougrischen Sprachen eine fest in der Grammatik verankerte Erscheinung. In den slawischen Sprachen stellen die Aktionsarten eine zusätzliche Modifizierung der Bedeutung eines Ausgangsverbs bezüglich der Zeitbegrenzung und/ oder der quantitativ-intensiven Abstufung des Handlungsablaufs dar. Diese Modifizierung wird mittels Affixen vorgenommen (vgl. K¹tny 1994). Der Aspekt dagegen ist in den slawischen Sprachen eine obligatorische, binäre grammatisch-lexikalische Kategorie des Verbs.
Verben im perfektiven Aspekt bezeichnen das Erreichen der Grenze (Situationsveränderung; von außen als Ganzes betrachtet), die im imperfektiven Aspekt das Nichterreichen der Grenze (Sachverhalt als Situation; von innen als im Verlauf befindlich gesehen). In den germanischen Sprachen spielen die wichtigste Rolle die semantischen Klassifizierungen von Verben und Verbalphrasen nach Eigenschaften der Situationstypen. Diese Klassifizierungen tragen in der Forschung unterschiedliche Namen, z. B. Sachverhalts-, Situations-, Zeitkonstitutionstypen, Aktionsarten, Verb-, Situationsklassen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2009.04.16 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-11-01 |