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Martina Urioste-Buschmann: Afro-karibische Glaubensfeste im antillanischen Gegenwartsroman. Gesellschaftskritische Inszenierungen zwischen kulturanthropologischer Perspektive und spiritueller Entgrenzungserfahrung. Berlin: Walter Frey 2016 (Tranvía Sur, 23).

Afro-karibische Glaubenspraktiken bilden einen Bezugspunkt des Gegenwartsromans auf den Antillen, der die Literaturen der englisch-, französisch- und spanisch-sprachigen Karibik verbindet. Die Romanistin Martina Urioste-Buschmann trägt diesem Aspekt, der aus einer transnationalen und sprachenübergreifenden Perspektive bislang noch kaum bearbeitet worden ist, Rechnung. Ihre Studie, die an der Leibniz Universität Hannover als Dissertation angenommen wurde, untersucht die Darstellung ritueller Festpraktiken in sechs zeitgenössischen Romanen, je zwei aus Kuba, Jamaika und Haiti. Ihr Erkenntnisinteresse besteht darin zu zeigen, welche Funktionen rituelle Glaubenspraktiken wie etwa Besessenheitserfahrungen für die Aufarbeitung des kollektiven Traumas der Sklaverei und die Verhandlung kultureller Zugehörigkeiten erfüllen. Die Studie verbindet literaturwissenschaftliche Analysekategorien mit Konzepten aus Kulturanthropologie, Psychoanalyse, Postcolonial und Gender Studies. Dienen die ersten vier Kapitel, neben einer Einführung in Gegenstand und Fragestellungen, dazu, diese Konzepte für die nachfolgenden Romananalysen fruchtbar zu machen, so ist die Untersuchung der Romane gekennzeichnet durch sorgfältige und anspruchsvolle Mikroanalysen, in denen die einleitend beschriebenen Theoriekonzepte Anwendung finden. Auch wenn die Analyse von Festinzenierungen im Zentrum steht, bezieht die Autorin den Gesamtzusammenhang des Romans stets mit ein. Ein Fazit am Ende jedes Unterkapitels führt die Ergebnisse der Analysen übersichtlich zusammen.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2019.02.27
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2019
Veröffentlicht: 2019-11-21
Dokument Martina Urioste-Buschmann: Afro-karibische Glaubensfeste im antillanischen Gegenwartsroman. Gesellschaftskritische Inszenierungen zwischen kulturanthropologischer Perspektive und spiritueller Entgrenzungserfahrung. Berlin: Walter Frey 2016 (Tranvía Sur, 23).