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Männlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch. Ed. Stefan Horlacher, Bettina Jansen, Wieland Schwanebeck.

„Triumph der Virilität?“ – Dieser Zwischentitel im Kapitel zur französischen, italienischen und spanischen Literatur im Handbuch Männlichkeit könnte dem Referenzwerk nicht allein der Formulierung, sondern v. a. der Kombination mit einem Fragezeichen wegen als Motto dienen: Wo steht Männlichkeit heute? Was ist männlich, was ist menschlich? Wie ist die aktuelle Selbsteinschätzung, was kann „Manneskraft“, Virilität, mittlerweile sein? Das vielsagende Fragezeichen setzt geschickt G. Schuhen. Die Formulierung entstammt der Geschichte der Männlichkeit von A. Corbin, J.-J. Courtine und G. Vigarello und bezieht sich auf das europäische 19. Jahrhundert, dessen politische, soziale, künstlerische und naturwissenschaftliche Entwicklungen die Debatten bis heute prägen. Die Definition von Männlichkeit fällt im 21. Jahrhundert schwer, ein Problem, für das die Einleitung das Bewusstsein sofort schärft. Das Triumphale des „starken“ Geschlechts mag heute einer moderaten Bestandsaufnahme gewichen sein, Krise und Verletzlichkeit „des“ Mannes und des männlichen Selbst-Bewusstseins werden konstatiert. Gleichzeitig bedürfen Herrschaft und Macht im Kontext der Männlichkeitsforschung aus Gender-Sicht weiterhin der Analyse, da sie als strukturelle Charakteristika gesellschaftlicher Ordnungen nicht losgelöst von Geschlechtervorstellungen existieren und auch die Wissenschaft infiltrieren, ideell wie institutionell.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2018.01.11
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2018
Veröffentlicht: 2018-05-30
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Dokument Männlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch. Ed. Stefan Horlacher, Bettina Jansen, Wieland Schwanebeck.