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Lexikalisch-semantische Passung und argumentstrukturelle Trägheit – eine korpusbasierte Analyse zur Alternation zwischen dass-Sätzen und zu-Infinitiven in Objektfunktion

Thema des Aufsatzes ist die Komplementsatzdistribution im Deutschen. Überprüft wird die These, dass die lexikalisch-semantischen Eigenschaften der einbettenden Verben, dabei v.a. ihre Kontrolleigenschaften sowie ihre temporale und modale Spezifikation, dafür verantwortlich sind, ob bevorzugt ein dass-Satz oder ein zu-Infinitiv selegiert wird. Eine korpuslinguistische Überprüfung dieser These zeigt, dass die genannten drei Kriterien in unterschiedlicher Weise von Bedeutung für die Komplementselektion sind. Als bedeutendster Faktor erweist sich das Kontrollkriterium. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Komplementselektion dem Prinzip der argumentstrukturellen Trägheit entspricht: Verben neigen dazu, als Essenz memorisierter Gebrauchsspuren eine graduelle Präferenz für ein bestimmtes Komplementationsmuster zu entwickeln.

This article investigates the factors which influence the distribution of complement sentences in German. We propose that the lexical-semantic properties of embedding verbs – in particular their control properties and their temporal and modal specification – determine whether the verb prefers a dass-clause (a finite clause introduced by dass ‘that’) or a zu-infinitive (an infinitive construction introduced by zu ‘to’). A corpusbased investigation shows that the three factors mentioned influence complement selection to different degrees, semantic control being the most important. A second result of the study is that complement selection adheres to a principle we call “argument-structural inertia”: verbs gradually tend to develop a preference for a particular complementation pattern as the essence of memorised traces of usage.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2017.03.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-775X
Ausgabe / Jahr: 3 / 2017
Veröffentlicht: 2017-09-04
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Dokument Lexikalisch-semantische Passung und argumentstrukturelle Trägheit – eine korpusbasierte Analyse zur Alternation zwischen  dass -Sätzen und  zu -Infinitiven in Objektfunktion