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Joel B. Lande: Persistence of Folly. On the Origins of German Dramatic Literature, Ithaca: Cornell University Press 2018.

Von welchem Ende zu welchem ist dieses Buch mit dem größeren Gewinn zu lesen? Angekündigt wird eine Studie über die Begründung der dramatischen deutschen Literatur aus derjenigen Rolle heraus, die einmal als ‚Hanswurst‘, einmal als ‚Pickelhering‘, einmal als ‚Kasperl‘ und im historischen Rückblick zumeist generisch als ‚Lustige Person‘ gefasst wird. Die Bedeutung dieser Figur, die ab dem frühen englischen Wanderschauspiel ihren Platz auf den deutschen Bühnen findet und um die sich ab den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts eine höchst kontroverse, programmatische Diskussion entwickelt, sei weithin unterschätzt. Den Prüfstein dafür bilde ihre fortdauernde und prägende Präsenz in hochkanonischen Dramen der Zeit um 1800. Entsprechend mündet die Argumentation in Lektüren von Goethes „Faust“ und Kleists „Zerbrochnem Krug“, von Texten, mit denen sich nach Lande schlagend die ‚Beharrlichkeit‘ oder ‚Hartnäckigkeit‘ der ‚Narrheit‘, wie es im Buchtitel heißt, belegen ließe. Das klingt zunächst einmal nach einer recht weit ausgreifenden literarhistorischen Studie ab ovo – eben: „On the Origins of German Dramatic Literature“. Angedeutet sei hier schon vorab, dass diese Lektürevariante nur sehr bedingt funktioniert, denn die tatsächliche Motivationslinie dieses Buches läuft vielmehr von hinten nach vorn.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2019.04.09
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2019
Veröffentlicht: 2019-12-06
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Dokument Joel B. Lande: Persistence of Folly. On the Origins of German Dramatic Literature, Ithaca: Cornell University Press 2018.