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Jizchok Lejb Perez: Af a sumer-wojnung – Sommerlicher Erholungsurlaub. Interpretation und Übersetzung ins Deutsche

Die volkssprachige Literatur der damals rund 7–8 Millionen Jiddisch sprechenden Juden erlangte in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts Weltrang. Wie Mendele Mojcher Sforim (1835–1917) und Scholem Alejchem (1859–1916) suchte auch Jizchok Lejb Perez (1852–1915) die reichen Schätze der Volkssprache, des Jiddischen, und der jüdischen Volkskultur zu heben und auf diese Weise eine neue, facettenreiche Literatursprache zu schaffen. Er war daher auch ein eifriger Sammler von Volkserzählungen und Volksliedern. Alle drei Klassiker haben sich zunächst des Hebräischen, der entwickelten Literatursprache, bedient, bevor sie zum Jiddischen übergingen. Während Mendele und Scholem Alejchem den Umkreis der jüdischen Tradition in ihren Werken nicht verließen und den Einfluss des lange Zeit übermächtigen Deutschen der Aufklärer auf das Jiddische zurückzudrängen bemüht waren, beruht die literarische Bedeutung von Perez unter anderem auch darauf, dass er Nichtjüdisch-Westliches – und das hieß bei den Juden in Osteuropa damals vor allem Deutsches – seiner Welt anzuverwandeln verstand. Dies zeigt sich z.B. in seiner Lyrik, einem weiteren Feld im breiten Spektrum seiner Interessen. So verarbeitete er als Lyriker zwei Gedichte Heinrich Heines auf Jiddisch (1891 und 1894), nannte einen Zyklus von Gedichten, in dem er sich an Heine anlehnte, ‘Romanzero’ (1890– 95), ließ sich von Chamissos ‘Nachtwächterlied’ anregen und begann ein Gedicht mit Mignons Worten.

Seiten 15 - 31

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2006.01.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2006
Veröffentlicht: 2006-04-01
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Dokument Jizchok Lejb Perez: Af a sumer-wojnung – Sommerlicher Erholungsurlaub. Interpretation und Übersetzung ins Deutsche