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Inhalt der Ausgabe 04/2007

Editorial

Internationale Entwicklungen – ein Blick über den Tellerrand

Inhalt / Impressum

Inhalt / Impressum

Luftreinhaltung / Feinstaubreduzierung Moose

Feinstaubreduzierung durch Moose

  • Feinstaub
  • Moose
  • Ammoniumsalze
  • Ionenaustausch
  • Biologischer Abbau
  • Bakterieller Abbau

Moose besitzen mehrere Eigenschaften, die sie befähigt, Feinstaub festzuhalten bzw. abzubauen. Laubmoose mit ihren an dicht gestellten Stängeln sitzenden zahlreichen Blättchen besitzen eine riesige Oberfläche. Ihre Oberfläche ist negativ geladen und mit positiv geladenen H+-Ionen besetzt, wodurch sie Partikel nach Art eines Mikrofaserstaubtuches festhalten und verhindern, dass Feinstaub als Schwebstaub wieder in die Luft gelangt. Die benötigten Nährstoffe werden über die ganze Oberfläche durch Kationenaustausch aufgenommen. Das betrifft insbesondere die im Durchschnitt zu 40 % in Feinstaub enthaltenen Ammoniumsalze, welche verstoffwechselt und in Phytomasse verwandelt werden. Die Oberfläche der Moose ist mit einem Biofilm aus Bakterien bedeckt, welche organische Feinstaubanteile verwerten. Unlösliche anorganische Feinstaubanteile werden schließlich zwischen den Moospflänzchen festgehalten und sedimentieren dort.

Moose werden in Form großflächiger Matten zur Dachbegrünung angezogen. Eine Anbringung an Orten mit starker Feinstaubbelastung könnte helfen, diese Werte zu reduzieren.

Immissionsschutz / Berücksichtigung der „Unzuverlässigkeit“ von Betreibern?

Muss die Unzuverlässigkeit von Betreibern immissionsschutzrechtlich relevanter Anlagen im Genehmigungsverfahren berücksichtigt werden?

  • Anlagenbetreiber
  • Betriebsuntersagung
  • Genehmigungsverfahren, immissionsschutzrechtliches
  • Genehmigungsvoraussetzungen
  • Nachbar
  • Nachhaltigkeitsgrundsatz
  • Personalerlaubnis
  • Realkonzession
  • Sachbescheidungsinteresse
  • Sachgenehmigung
  • Unzuverlässigkeit, gewerberechtliche
  • Unzuverlässigkeit, immissionsschutzrechtliche
  • Vorsorgeprinzip, umweltrechtliches

Betreiber immissionsschutzrechtlicher relevanter Anlagen können auf vielfältige Weise unzuverlässig sein. Für Nachbarn dieser Anlagen, die Allgemeinheit, aber eben auch für ihre Branche geben sie schlechte Beispiele ab und verringern dadurch die Akzeptanz von genehmigungsbedürftigen imitierenden Anlagen zum Beispiel in Kleinstädten, Dörfern, in der Nähe von Wohngebieten oder aber auch im Außenbereich. Vielfach wurde deswegen der Ruf nach entsprechenden Regelungen laut, die dies bereits im Voraus schützend unterbinden sollen. Dass die Unzuverlässigkeit eines Betreibers im Rahmen der Genehmigungserteilung unberücksichtigt zu bleiben hat, war bislang jedenfalls weitgehend unbestritten.

Im Jahre 2006 beschäftigten sich sowohl das Verwaltungsgericht Freiburg, als auch das Oberverwaltungsgericht für das Land Niedersachsen in zwei Entscheidungen mit der Rolle der Unzuverlässigkeit eines Anlagenbetreibers im Rahmen des Verfahrens zur Erteilung einer Anlagengenehmigung nach § 6 Abs. 1 bzw. § 19 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) und der Geltendmachung derselben durch Nachbarn der immissionsschutzrechtlich relevanten Anlagen. Beide Gerichte kamen in ihrer Bewertung zu einem unterschiedlichen Ergebnis. Dies gibt Anlass, sich genauer mit den beiden Lösungsansätzen der beiden Spruchkörper vor dem Hintergrund der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung selbst zu beschäftigen.

Immissionsschutz / Konzentrationsänderungen aufgrund Straßensperrung

Wirkung einer ganztägigen Straßensperrung anlässlich der Tour de France auf die Konzentrationen von PM10, NO/NO2 und CO an der Verkehrsmessstation Karlsruhe

  • Verkehrsmindernde Maßnahme
  • Straßensperrung
  • Luftschadstoffminderung
  • Feinstaub PM10
  • Stickstoffoxide

Die Wirkung verkehrsmindernder Maßnahmen auf die Reduktion der Luftschadstoffbelastung ist ein Thema, dem im Zusammenhang mit Aktions- und Maßnahmenplanung aktuelle Bedeutung zukommt. Aussagen zu den erzielbaren Minderungen sind allerdings meist auf theoretische Abschätzungen angewiesen. Eine reale verkehrsmindernde Maßnahme in Form einer 12-stündigen vollständigen Straßensperrung wurde anlässlich der Tour de France am 8. 7. 2005 in der Karlsruher Innenstadt durchgeführt. Da sich direkt an der abgesperrten Strecke die Luftmessstation Karlsruhe-Straße befindet, lässt sich über deren Messwerte die Auswirkung der Straßensperrung untersuchen. Zum Vergleich dient eine unbeeinflusste städtische Hintergrundstation. Beim Feinstaub PM10 führte die Straßensperrung zu einem nachweisbaren Rückgang des Tagesmittelwerts um etwa 5-6 µg/m3, entsprechend ca. 25 % Minderung. Bei den Komponenten NO, NO2 und CO war der Minderungseffekt durch die Straßensperrung stärker ausgeprägt. Bei CO bewirkte die Maßnahme eine Abnahme des Tagesmittelwerts um 65 %, bei NO um 70 % und bei NO2 aufgrund der höheren Hintergrundkonzentrationen um 45 %. Der Zusammenhang der gemessenen Minderungen mit den Hintergrundwerten und der Ausschöpfungsgrad der maximal möglichen Minderungsspanne werden diskutiert.

Luftreinhaltung / Bahn-Emissionskataster-Schienenverkehr

Modellsystem zur Berechnung des Abriebs und anderer luftgetragener Schadstoffe des Schienenverkehrs

  • Schienenverkehr
  • Schadstoffemissionen
  • Abrieb
  • PM10-Emissionen
  • Emissionskataster
  • Verursacheranalyse

Bereits frühzeitig hat sich die Bahn auf die Diskussion zum Thema Luftqualität in Deutschland eingestellt und geeignete Methodiken entwickelt, um die vom Schienenverkehr verursachten Emissionen zu ermitteln. Dabei spielte in der Vergangenheit der Ortsbezug eher eine untergeordnete Rolle. Das Ausweisen von Gesamtemissionsgrößen war Standard und ist seit fast zehn Jahren integraler Bestandteil von bundesweit anerkannten Berechnungsmodellen. Die verstärkte Nutzung des Instruments Luftreinhalteplan bzw. Emissionskataster und die damit verbundene Emittentenanalyse verlangte jedoch nach einem Weg, auch lokale Fragestellungen beantworten zu können. Mit dem Bahn-Emissionskataster Schienenverkehr (BEKS) wurde dies ermöglicht. Erstmals können – ausgehend von der Einzelzugfahrt vor Ort – streckenbezogene oder gebietsbezogene Auskünfte gegeben werden. Eine Aktualisierung der Daten erfolgt für jede Fahrplanperiode. Hervorzuheben ist die Nutzung des Modells für Abriebberechnungen. Die Verfügbarkeit von Zugkonfigurationen zusammen mit den zugehörigen Streckeninformationen bot die Möglichkeit, detaillierte Berechnungen bzgl. Bremsabrieb, Rad-/Schienenabrieb oder Fahrdrahtabrieb durchzuführen.

Service

Aus der LAI / Personalien

  • Clean Air for Europe – CAFE
  • Weitere Themen
  • Renommierter Schweizer Atmosphärenforscher kommt aus den USA nach Deutschland
  • Leipzigerin Ulla Gahn wurde von der DUH mit „Deutschem Klimaschutzpreis 2007“ geehrt
  • Umweltpreisträger 2007

Informationen aus der Rechtsprechung

  • BVerfG: Erfolglose Verfassungsbeschwerden in Sachen Emissionshandel – Bundesverfassungsgericht bestätigt Position der Bundesregierung
  • VG Münster: Kein Baustopp für Krematorium im Gewerbegebiet
  • BVerwG: Verkehrsbeschränkungen zur Abwehr von Feinstaubimmissionen müssen erneut geprüft werden

Informationen aus der Europäischen Union

  • LKW und Busse sollen umweltfreundlicher werden
  • EU hilft Entwicklungsländern bei Kampf gegen Klimawandel
  • EPER-Entscheidung überholt
  • Europäisches Pilotprojekt zum Human-Biomonitoring (HBM)
  • EU-Kommission erwägt Einführung einer City-Maut

Aktuelle Umwelt-Vorschriften

Veröffentlichungen

Rezensionen:

  • Gefährdungsabschätzung von Umweltschadstoffen – Toxikologische Basisdaten und ihre Bewertung
  • Dokumentation zur 30. wissenschaftlichen Fachtagung der Gesellschaft für Umweltrecht e.V. Leipzig 2006
  • Jahrbuch des Umwelt- und Technikrechts 2007
  • Faltblätter zu Feinstaub, Stickstoffdioxid, Ozon und Klimawandel
  • Praxishandbuch Zoneneinteilung. Einteilung explosionsgefährdeter Bereiche in Zonen
  • REACH
  • Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht. Einführung in das Abfallrecht
  • Landwirtschaft und Umweltschutz 22. Trierer Kolloquium zum Umwelt- und Technikrecht vom 3. bis 5. September 2006
  • Technische Normung in der Europäischen Union
  • Die rechtliche Beurteilung von Gerüchen. Dargestellt am Beispiel von Geruchsimmissionen aus der Schweinehaltung

Hinweise:

  • VDI-Richtlinien

Nachrichten

  • Kennzeichnungsverordnung: Kein Fahrverbot für Oldtimer – Autos mit Altkatalysator dürfen in die Umweltzone?
  • Flughafengebühr nach Schadstoffen
  • Für Bürger besteht ein einklagbares Recht auf saubere Luft

Umweltinformationen

  • Klima schützen, Ressourcen schonen, Lebensqualität verbessern
  • Die überdüngte Landschaft – Vegetation als Indikator für Stickstoffeinträge
  • Nationales Programm zur Verminderung der Ozonkonzentration und zur Einhaltung der Emissionshöchstmengen
  • Studie zum Klimawandel in Nordrhein-Westfalen
  • „Green Electronics“-Preis der DUH für MEIKOWE als Umweltpionier des Elektro-Handwerks
  • Klimaschutz auf See

Presseinformationen

  • Leistungsschau kommunaler Klimaschutz-Projekte
  • NRW stoppt Abfall-Importe aus Australien
  • Umweltmanagement
  • Studie zur Getrennterfassung von Verpackungsabfällen in den EU-Mitgliedstaaten Deutschland, Niederlande, Frankreich, Österreich und Großbritannien
  • Neues Projekt zum Bau einer BioDiesel-Anlage in Norwegen
  • Bundesumweltminister Gabriel lobt Innovationskraft der BDSV
  • ZVEI-Impulsprogramm „Energie-Effizienz ist unsere Sache!“: Vermeidung einer Tonne CO2 kostet nicht mehr als 43 Euro
  • Europäische Automobilindustrie mit Negativrekord beim Klimaschutz
  • Revolutionäre Innovation: Windtec Systems der Welt einen Windhauch voraus

Mitteilungen der Industrie

  • Elektrosmog 24 Stunden überwachen, HF-Störquellen mit HFA3-Software sicht bar machen
  • Kostengünstige und klimaschonende Kälteerzeugung durch BHKW und Absorptionskälteanlagen
  • E.ON plant weiteren Windpark vor der englischen Küste
  • Tag der offenen Tür bei Müller-BBM in der Niederlassung Frankfurt
  • Neue Software für Logistikkonzepte: Schadstoff-Emissionen im Güterverkehr können reduziert werden
  • TSI stellt vor: Messgeräte für Klima-Lüftung und Innenraumluftqualität in neuem Produktdesign
  • Philips stellt energieeffiziente Leuchtstofflampe TL-D Eco vor

Veranstaltungskalender

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2007.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7776
Ausgabe / Jahr: 4 / 2007
Veröffentlicht: 2007-12-03
 

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