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Die Diskussion zum Ausbau von Biokraftstoffen hat verdeutlicht, dass bei der Nutzung von Biomasse eine Gesamtbetrachtung der Umweltauswirkungen vom Anbau bis zur Endanwendung notwendig ist. In seinem Sondergutachten „Klimaschutz durch Biomasse“ vom Juli 2007 hatte der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) bereits darauf hingewiesen, dass aus Sicht des Klimaschutzes Biomasse in der Wärme- und Stromerzeugung effizienter und wesentlich kostengünstiger eingesetzt werden kann als bei der Erzeugung der derzeit genutzten Biokraftstoffe Biodiesel und Bioethanol. Die wesentlichen Ergebnisse des Sondergutachtens werden zusammengefasst, mit einem Fokus auf den Immissionsproblemen beim Anbau und bei der Nutzung von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Energiegewinnung aus Biomasse werden im speziellen die Emissionsprobleme bei der Holzverbrennung und bei der Biogasverstromung diskutiert.
Bakterien kommen als Bioaerosole natürlicherweise in der Luft vor, können aber auch von bestimmten Anlagen emittiert werden und damit erhöhte Belastungen der Luft im Umfeld bewirken. Wegen der möglichen gesundheitlichen Wirkungen gibt es daher Bestrebungen, die Messung von Bakterien in der Immission zu standardisieren. Dabei ist die Beurteilung der Belastung durch eine Anlage nur im Vergleich zur zeitgleichen Hintergrundkonzentration möglich. Hier wurden verschiedene Verfahren zur Bestimmung der Bakterienkonzentration (Impinger-, Filter-, Impaktionsprobenahme) im Hinblick auf die Ermittlung der Hintergrundkonzentration verglichen. Diese stichprobenhaften Untersuchungen ergaben, dass die Bakterienkonzentrationen in der Hintergrundluft auf einem niedrigen Niveau schwanken und eine Abhängigkeit von der Jahreszeit, Lufttemperatur oder -feuchte kaum erkennbar ist. Eine verlässliche Bestimmung der Gesamt-Bakterienkonzentration im Hintergrund ist mit allen untersuchten Verfahren schwierig. Am ehesten geeignet scheint der Nachweis mit Impaktionsprobenahme zu sein. Die Messung von anlagenspezifischen Leitkeimen ist möglicherweise ein Ausweg aus dieser Problematik.
Das Umweltministerium Baden-Württemberg (BW) stellt den Immissionsschutzbehörden in BW ein Werkzeug bereit, mit dem sie im Rahmen von Genehmigungsverfahren oder bei Nachbarschaftsbeschwerden eine erste Einschätzung der Geruchsimmissionen gewerblich-industrieller Anlagen erhalten. Die Anwendung ist mit Grundkenntnissen des Immissionsschutzes möglich und erfordert keine langen Rechenzeiten. Das PC-Programm GERDA wurde für eine Auswahl von 5 Anlagentypen entwickelt. Es fragt vom Nutzer die für die Emissionen relevanten Daten und den Anlagenstandort ab, errechnet die Emissionen, legt das Rechengebiet fest, bestimmt anhand des Anlagenstandorts eine Ausbreitungsklassenstatistik, führt mit AUSTAL2000 eine Ausbreitungsrechnung durch und erzeugt eine Rasterdarstellung der Ergebnisse in einer topographischen Karte. Die Höhe der Geruchsimmissionen wird in der Karte zusätzlich in drei Farben illustriert. Der Beitrag geht auf die Motivation zur Entwicklung dieses Werkzeuges ein, auf die darin verwendeten synthetische Windstatistiken, auf das Verfahren zur Verringerung der Rechenzeit, auf die dadurch verursachten Ungenauigkeiten, auf die Berücksichtigung dieser Fehler in der Ergebnisdarstellung, auf das Ergebnis erster Anstrengungen zur Validierung und die Einsatzmöglichkeiten auf Flächen außerhalb von BW.
In den Jahren 2002 bis 2004 wurde im Auftrag des Landes Baden-Württemberg ein wirkungsbezogener Langzeit-Luft-Qualitätsindex LaQx entwickelt, der die Güte der Umgebungsluft anhand der relevanten Luftschadstoffe toxikologisch begründet zusammenfasst und allgemein verständlich im Schulnotensystem darstellt. Die Öffentlichkeit hat so die Möglichkeit, die längerfristige Entwicklung der Luftqualität auf einfache Weise zu erfassen. Der LaQx ist so konzipiert, dass alle derzeit gültigen Grenz- und Zielwerte der einbezogenen Luftverunreinigungen sowie der ab 2010 gültige Grenzwert für NO2 eingehalten sind, wenn die Luftqualität mit der Note „ausreichend“ bewertet ist. Eine Überprüfung der Anwendbarkeit des LaQx im Hinblick auf die inzwischen weiter entwickelten europäischen Bewertungsmaßstäbe ergibt, dass der Zielwert für den 8-h-Mittelwert von Ozon, der Tagesmittelwert für PM10 und der Jahresmittelwert für PM2,5 zusätzlich in den LaQx einbezogen werden sollten. Zur Darstellung der zeitlichen Entwicklung der Luftqualität wurde der LaQx für die Jahre 1985 bis 2006 berechnet. Der Verlauf der LaQx-Jahreswerte belegt die beachtliche Verbesserung der Luftqualität in den vergangenen zwei Jahrzehnten; innerhalb dieses Zeitraums verbesserte sich die Bewertung um ein bis zwei Noten. So zeigte der LaQx für das Jahr 1985 an 13 betrachteten Stationen des städtischen Hintergrundes des Luftmessnetzes Baden-Württemberg die Note 5 = schlecht. Stattdessen wurde 2006 der LaQx an 11 Stationen des städtischen Hintergrundes mit 4 = ausreichend und an zwei Stationen mit 3 = befriedigend bewertet.
Umweltrecht aus EG, Bund, Ländern
Rezensionen:
Hinweise:
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2008.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7776 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-09-01 |
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