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IGeL-Leistungen wieder im Kreuzfeuer der Kritik
Ihr Nutzen ist umstritten, bringt den Ärzten aber eine Milliarde Euro im Jahr

Für viele Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind „Individuelle Gesundheitsleistungen“ – besser bekannt unter der Abkürzung „IGeL“ – inzwischen ein geläufiger Begriff, für viele aber auch ein Reizwort. Kein Wunder: Rund 20 Millionen IGeL-Angebote werden nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO) pro Jahr in Deutschland erbracht und rund eine Milliarde Euro erhalten die Mediziner dafür – für so manchen Arzt ein einträgliches finanzielles Zubrot. Die Kosten der Individuellen Gesundheitsleistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Diese Selbstzahler-Leistungen sind – so der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) – meistens nutzlos, teilweise auch schädlich und entsprechen nicht den Empfehlungen der Fachverbände. Der Geschäftsführer des MDS, Dr. Peter Pick, bringt es auf den Punkt: „Die IGeL-Angebote orientieren sich nicht am nachgewiesenen Nutzen, sondern an der Vorliebe von Arztgruppen und Umsatzinteressen der ärztlichen Praxis. Zum Teil werden Patienten unter Druck gesetzt, damit sie solche Leistungen annehmen. Dies ist aber nicht hinnehmbar.“

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2191-7345.2018.09.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2191-7345
Ausgabe / Jahr: 9 / 2018
Veröffentlicht: 2018-09-17
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