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Hilke Elsen: Linguistische Theorien
Narr Verlag, Tübingen 2013, 264 S., 22,99 € (narr STUDIENBÜCHER)

So viel gleich vorweg: „Linguistische Theorien“ ist ein Buch, das, wenn nicht unter falscher, so doch unter missverständlicher Flagge segelt. Mit mindestens ebenso viel Recht könnte es nämlich den Titel einer Einführung in die Sprachwissenschaft oder den einer Geschichte der Linguistik tragen. Es handelt sich also um ein Textsortenhybrid, und das mag den teilweise nur schwer nachvollziehbaren Aufbau des Werkes erklären. Das erste Drittel des Buchs (Kap. 1–5) bietet einen Überblick über die Entwicklung des Sprachdenkens von den Anfängen bei Panini und in der griechisch-lateinischen Antike bis zu Strukturalismus und Sapir-Whorf-Hypothese. Die Darstellung ist informativ, gerät aber, vor allem in den Abschnitten zu Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit, etwas steckbriefartig: Namen und Daten prasseln auf die Leser(innen) nieder, unterbrochen von floskelhaften Sätzen wie „Auch Platon […] war auf der Suche nach der Wahrheit.“ (18) Erst mit der Begründung der Sprachwissenschaft als akademischer Disziplin im 19. Jh. wird das frenetische Tempo gedrosselt, wobei Elsen allerdings mitunter in das andere Extrem fällt – so, wenn sie Pauls „Prinzipien der Sprachgeschichte“ über ganze vier Seiten hinweg referiert.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2017.01.12
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 1 / 2017
Veröffentlicht: 2017-03-17
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Dokument Hilke Elsen: Linguistische Theorien