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Gustav Freytags Soll und Haben – Der Bestseller als ein höherer Trivialroman

Gustav Freytags Roman ,Soll und Haben‘ war vom ersten Erscheinen an (1855) bis ins 20. Jahrhundert ein absoluter Bestseller. Er entsprach also den Maßstäben und Erwartungen des damaligen Bildungsbürgertums und des daran orientierten Kleinbürgertums. Die neuere Forschung hat sich zum größeren Teil mit dem inhaltlichen Angebot des Romans sowie seiner Position in der damaligen Literaturrichtung des Realismus befasst. Verschiedentlich wurden immerhin auch die literarischen Mängel vermerkt. Der vorliegende Beitrag kann diese Kritik erhärten. Die vielfältigen trivialen bis kitschigen Züge des Romans werden in systematischen Durchgängen durch den Text mit entsprechenden Beispielen vor Augen geführt. Danach erweist sich ,Soll und Haben‘ insgesamt als ein höherer Trivialroman. Das Triviale trug offenbar zum Erfolg bei.

Gustav Freytag’s novel ,Soll und Haben‘ was, from its first appearance (1855) until well into the 20th century, an absolute bestseller. Therefore it must have suited the standards and expectations of the educated middle classes of the time, and also of the petty bourgeoisie, who based their own attitudes on them. More recent research has been largely concerned with the content of the novel, and also with its position within the direction the literature of realism was taking at the time. However, some attention was also paid to its literary shortcomings. The present contribution may harden this criticism. The numerous trivial, even trashy, features of the novel are demonstrated in systematic excursions through the text, with corresponding examples. These show that ,Soll und Haben‘ in general is one of the better trivial novels. Obviously its triviality contributed to its success.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2020.02.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2020
Veröffentlicht: 2020-11-24
Dokument Gustav Freytags  Soll und Haben  – Der Bestseller als ein höherer Trivialroman