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Die Lehre der Philomele. Nachdenken über Philologie, nach Karl Philipp Moritz

Der Beitrag liest Karl Philipp Moritz’ Aufsatz „Die Signatur des Schönen. In wie fern Kunstwerke beschrieben werden können“ (1788/89) als Grundsatzreflexion über philologisches Arbeiten und Schreiben. Philologie bedeutet für Moritz Freundschaft zur Sprache und zur Schrift. Biographische (Goethe) und autobiographische („Anton Reiser“) Textzeugnisse belegen, dass für Moritz diese Freundschaft durch Missverständnisse und Fehlleistungen geprägt ist. Daher muss der Philologe seinen Gegenstand im entscheidenden Punkt verfehlen, um diesen ganz wirken zu lassen. Moritz’ radikale Nacherzählung des Philomele-Mythos bei Ovid liefert dafür ein eindrückliches Beispiel.

The article reads Karl Philipp Moritz’s essay “Die Signatur des Schönen. In wie fern Kunstwerke beschrieben werden können” (‘The signature of the beautiful. To what extent works of art can be described’, 1788/89) as a fundamental reflection on philological work and writing. For Moritz philology means a familiarity with language and writing. Biographical (Goethe) and autobiographical (“Anton Reiser”) texts show that for Moritz this familiarity is characterised by misunderstandings and mistakes. Thus the philologist must miss the crucial point of a work in order to allow it to have its full effect. Moritz’s radical retelling of the myth of Philomela in Ovid provides an impressive example of this.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2013.04.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2013
Veröffentlicht: 2013-12-18
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