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Dichter dulden keine Diktatoren neben sich. Reiner Kunze: ein Lesebuch. Die wunderbaren Jahre – Von Deutschland nach Deutschland. Ed. Matthias Buth und Günter Kunert.

Dieser Band ist ein Geburtstagsgeschenk. Sein Empfänger ist der Lyriker Reiner Kunze, der 2013 seinen 80. Geburtstag beging. Kunze ist einer der Dichter der deutschen Teilung. Geboren wurde er 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge. Als junger Mann und strammer Kommunist machte er eine Universitäts-Karriere, die ihn auf eine Assistentenstelle im “Roten Kloster”, der Kaderschmiede des DDR-Journalismus an der Leipziger Universität, brachte. Er geriet jedoch immer mehr in Konflikte mit der Partei, was dazu führte, dass er 1959 seine Stellung kündigte und “in die Produktion” ging. Das war Kunzes persönliche “Stunde Null” (S. 167). Seine Heirat (1961) mit der deutsch-tschechischen Ärztin Elisabeth Littnerová führte ihn zur zeitgenössischen tschechischen Lyrik. 1968 trat er wegen des Einmarsches der Roten Armee und ihrer Bruderarmeen in die Tschechoslowakei aus der SED aus. Das war ein endgültiger Bruch. Er war nun zum Staats - feind gestempelt und wurde ein Objekt intensiver Bespitzelung durch die Staatssicherheit, die Kunzes Akte unter dem Decknamen “Lyrik” führte.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2015.01.19
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2015
Veröffentlicht: 2015-06-24
Dokument Dichter dulden keine Diktatoren neben sich. Reiner Kunze: ein Lesebuch. Die wunderbaren Jahre – Von Deutschland nach Deutschland. Ed. Matthias Buth und Günter Kunert.