• Schreiben Sie uns!
  • Seite empfehlen
  • Druckansicht

Diachrone Interkulturalität. Hrsg. von Eva Wiegmann. Heidelberg: Universitäts verlag Winter 2018. (Beiträge zur neueren Literaturgeschichte 389).

Ist Interkulturalität „nur ein Globalisierungsphänomen?“ Treten „kulturelle Wechselbeziehungen und Grenzüberschreitungsprozesse“ ausschließlich in der Gegenwart auf? Vor dem Hintergrund historischer und auch aktueller Entwicklungen können diese Fragen klar verneint werden, doch innerhalb der Interkulturellen Literaturwissenschaft besitzen sie ein hohes Diskussionspotenzial, da sie die Konstituierung dieser Disziplin maßgeblich verändern könnten. Nochmaligen Vorschub erhält die schon mehrfach angestoßene Debatte durch Eva Wiegmanns 2018 erschienenen Sammelband ,Diachrone Interkulturalität‘, der das grobe Versäumnis der Interkulturellen Literaturwissenschaft, das Potenzial einer historisch ausgerichteten Interkulturalitätsforschung auszuloten, in aller Deutlichkeit vorführt. Das Fach legt sich stattdessen eine „definitorische Beschränkung“ seines Gegenstandes auf, die zu einer Zurückhaltung gegenüber älteren literarischen Texten führt. Das ist, so Wiegmann, zu verknappend und wird der interkulturellen Codierung von Literatur nicht ansatzweise gerecht, denn Interkulturalität ist eine „anthropologische Konstante“ und Kultur ist und war schon „immer auch Interkultur“. Dem Desiderat, den Interkulturalitätsbegriff um eine historische Dimension zu erweitern und damit das Fach für Literatur älterer Epochen zu öffnen, nimmt sich Wiegmann gemeinsam mit den Beiträger:innen ihres Bandes an.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2021.02.12
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2021
Veröffentlicht: 2021-11-24
Dokument Diachrone Interkulturalität. Hrsg. von Eva Wiegmann. Heidelberg: Universitäts verlag Winter 2018. (Beiträge zur neueren Literaturgeschichte 389).