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Das „ernste Spiel“ der Kunst – Anmerkungen zum ästhetischen Perspektivismus im Romanwerk Goethes

Unter Goethes verschiedenen Auffassungen des Spiels ist die Formel vom "ernsten Spiel" am engsten mit seinem Kunst- und Naturverständnis verbunden. Erstmals fixiert 1799 im Kontext einer Reflexion über die bildenden Künste, markiert sie die Vorbehalte des Dichters gegenüber einer ästhetisch ungeregelten Phantasie ebenso wie gegenüber der Restriktion der Einbildungskraft durch das Deutungsmonopol eines lebensweltlichen oder naturphilosophischen Realitätskonzepts. Sie verweist auf einen ästhetischen Perspektivismus als wesentliches Charakteristikum der Werke Goethes und seines Denkens, dessen Implikationen mit Blick auf seine erzähltheoretischen Konsequenzen für Goethes Romanwerk diskutiert werden.

Among Goethe's diverging use of the play metaphor the concept "ernstes Spiel" is most closely connected to his understanding of arts and nature. Already when Goethe coined the formula in his reflexions on fine arts in 1799 it points out his reservation both towards an aesthetically unregulated imagination and its restriction by the dictate of a certain normative religious, philosophical or political concept of reality. His understanding of arts as a "serious play" conveys the aesthetic perspectivism inherent in Goethe's writing and thinking. It's implications are dicussed with special regard to its consequences for the narrative techniques of his novels.

Seiten 187 - 202

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2002.02.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 2 / 2002
Veröffentlicht: 2002-04-01
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