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Christian Rivoletti: Ariosto e l’ironia della finzione. La ricezione letteraria e figurativa dell’Orlando furioso in Francia, Germania e Italia. Venezia: Marsilio 2014 (Text und Kontext, 35).

Die im Orlando Furioso herrschende Ironie, “simile all’occhio di Dio che guarda il muoversi della creazione”, zählt als wesentlicher Bestandteil von Benedetto Croces einprägsamem Ariost-Porträt zu den geläufigsten Topoi der italianistischen Renaissanceforschung. Worin genau diese Ironie besteht und wie sie sich auf verschiedenen Ebenen der Textgestaltung manifestiert, ist allerdings bisher ganz vage geblieben. In dieser hervorragenden Studie gelingt es Rivoletti, solch ein prägendes, doch zugleich facettenreiches und dementsprechend schwer zu erfassendes Schlüsselphänomen von Ariosts Dichtung genauer zu konturieren, indem er dessen kontroverse Rezeptionsgeschichte in der europäischen Literaturszene vor der Etablierung der Interpretationsvulgata durch De Sanctis und Croce akribisch zurückverfolgt. Die wissenschaftliche Leistung der Untersuchung geht aber noch darüber hinaus, denn im Laufe des rezeptionshistorischen Rekonstruktionsprozesses wird die tragende Rolle des Furioso in der Entwicklung des modernen Romans sowie in der Herausbildung des ästhetischen Selbstverständnisses der deutschen Romantik unter Beweis gestellt. Für ein breiteres Korpus anwendungsfähige Forschungsergebnisse gehen ferner aus Rivolettis Theorieentwurf zur näheren Bestimmung des Begriffs ‘Fiktionsironie’ hervor, welcher eine differenzierte Analyse ihrer Erscheinungsformen im vielschichtigen Textkomplex ermöglicht.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2016.02.42
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2016
Veröffentlicht: 2016-12-13
Dokument Christian Rivoletti:  Ariosto e l’ironia della finzione. La ricezione letteraria e figurativa dell’ Orlando furioso  in Francia, Germania e Italia . Venezia: Marsilio 2014 (Text und Kontext, 35).