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Beschränkte Universalität?
Friedrich Schlegels Wiener Vorlesungen zwischen Nation und Konfession

Der Beitrag analysiert die Ordnungsfunktion von Nation und katholischer Konfession in Friedrich Schlegels Vorlesungen zur „Geschichte der alten und neuen Literatur“ (1812): Wie konzipiert Schlegel das Subjekt seiner Literaturhistoriographie? Ausgangspunkt ist die Unvereinbarkeit beider Ordnungsprinzipien – dem sich universalistisch beschreibenden Katholizismus und der notwendig partikularen Nation –, die in der Forschung bisher nicht berücksichtigt wurde. Anhand von Schlegels Wertung der antiken Literatur, des französischen Klassizismus und des Verhältnisses von Nationalliteratur und ‚Geist‘ zeigt der Artikel, dass die Vorlesungen – schon vor der Bearbeitung von 1822 – eine Subordination des ‚nationalliterarischen‘ Blickwinkels unter den katholischen Universalismus vornehmen.

The article analyses the ordering function of nation and Catholicism in Friedrich Schlegel’s lectures on the “History of Literature, Ancient and Modern” (‘Geschichte der alten und neuen Literatur’, 1812). How does Schlegel understand the subject of his literary historiography? The starting point is the incompatibility of the two ordering principles – Catholicism, which sees itself as universal, and the necessarily particular nation – which has not been taken into account in previous research. Based on Schlegel’s evaluation of ancient literature, French classicism and the relationship between national literature and ‘Geist’, the article shows that the lectures – even before the 1822 revision – view the ‘national literary’ perspective as subordinate to Catholic universalism.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2022.04.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 4 / 2022
Veröffentlicht: 2022-12-15
Dokument Beschränkte Universalität?