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Axel Dunker: Kontrapunktische Lektüren. Koloniale Strukturen in der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhundert, Wilhelm Fink, München 2008.

Der (Post-)Kolonialismus hat in der germanistischen Literaturwissenschaft, speziell derjenigen interkultureller Provenienz, offensichtlich Konjunktur. Neben teilweise eher zwei felhaften Versuchen einer gegenwartsbezogenen „Kolonisierung der Migrantenliteratur“, standen dabei bislang vor allem zwei Perioden der Literaturgeschichte im Zentrum der Analyse des Verhältnisses von Literatur und Kolonialismus: die ‚latenten‘ Kolonialphantasien der Zeit um 1800 und die ‚manifeste‘ Kolonialliteratur um 1900 sowie deren Echo in ‚Klassischer Moderne‘ und ‚Drittem Reich‘. Weniger Beachtung aus (post-)kolonialer Perspektive fand, mit Ausnahme einiger Einzelstudien, bislang jedoch der Kernbereich des 19. Jahrhunderts, insbesondere der deutschsprachige literarische Realismus. Die nun vorliegende, in vielerlei Hinsicht verdienstvolle Studie Axel Dunkers zu „koloniale[n] Strukturen in der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts“ setzt mit der Analyse von Texten Stifters, Storms, Kellers, Raabes und Fontanes nun erstmals einen Untersuchungsschwerpunkt im Bereich des Realismus, auch wenn eine systematische Bestandsaufnahme zum Verhältnis von Literatur und Kolonialismus im Realismus nach wie vor aussteht.

Seiten 307 - 311

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2010.02.17
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 2 / 2010
Veröffentlicht: 2010-11-30
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Dokument Axel Dunker: Kontrapunktische Lektüren. Koloniale Strukturen in der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhundert, Wilhelm Fink, München 2008.