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Auswirkungen unterschiedlicher Stickstoffdepositionsformen auf epiphytische Flechten

Im Rahmen einer zweiten Nachkartierung von Dauerbeobachtungsflächen in vier verschiedenen Naturräumen Nordrhein-Westfalens im Jahre 2006 in unmittelbarer Nähe zu Level-II-Depositionsmessstationen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein- Westfalen (LANUV) wurden die Bedeckungen der Epiphyten nach VDI 3957, Blatt 8 aufgenommen und ausgewertet. Dabei ergab sich gegenüber den vorausgegangenen Kartierungen in den Jahren 2002 und 2004 ein weiterer Rückgang azidophytischer Arten sowie ein weiterer Anstieg von nitrophytischen Arten. Bemerkenswert ist jedoch an der Station Kleve, dass innerhalb der Nitrophyten eine starke Verschiebung zu verzeichnen ist. Die Zusammenhänge zwischen den ermittelten mittleren Bedeckungen der Flechten, sowie die gewichteten mittleren Zeigerwerte für "Empfindlichkeit gegenüber Immissionen" (E), "pH-Wert des Substrates" (R) und "Ansprüche an die Stickstoffversorgung" (N) und den an den Messstationen des LANUV gemessenen Daten der nassen [NH4- N + NO3-N] und trockenen Stickstoffdeposition [NH3] wurden in Korrelationsanalysen überprüft. Es zeigte sich, dass Flechten artspezifisch auf unterschiedliche Stickstoffdepositionsformen reagieren. Phaeophyscia orbicularis und Xanthoria parietina bevorzugen die trockene Deposition, Physcia tenella die nasse. Parmelia sulcata reagiert auf beide Depositionsformen mit Bedeckungsrückgängen. Sowohl der nach VDI 3957 (8) errechnete gewichtete mittlere Zeigerwert N, als auch in noch größerem Maße der Zeigerwert R, eignen sich um Aussagen über die trockene Deposition zu machen.

Seiten 110 - 115

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2007.03.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7776
Ausgabe / Jahr: 3 / 2007
Veröffentlicht: 2007-09-03
Dokument Auswirkungen unterschiedlicher Stickstoffdepositionsformen auf epiphytische Flechten