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Aus den Bundesländern:
Präventionskampagne „Hautschutz in Mittel- und Großbetrieben der Nahrungsmittelindustrie“

Im Jahre 2007 wurde gemeinsam mit Verbänden und Trägern der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung die Kampagne „Deine Haut. Die wichtigsten m2 ² deines Lebens“ begonnen, mit dem Ziel, die Entstehung berufsbedingter Hautkrankheiten zu vermeiden. Die Gewerbeaufsichtsämter in Bayern beteiligten sich an dieser Kampagne in Form von Überprüfungen bei Mittel- und Großbetrieben in der Nahrungsmittelindustrie von April bis Dezember 2008. Neben Fragen zur Arbeitssicherheitsorganisation und zu aufgetretenen Hauterkrankungen im Zusammenhang mit beruflicher Tätigkeit wurde insbesondere die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung, die Bereitstellung von Hautschutz- und Hautpflegemaßnahmen, die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung in Form von Schutzhandschuhen, die Unterweisung anhand von Betriebsanweisungen zum Thema Feuchtarbeit sowie die Veranlassung bzw. das Angebot zur arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung geprüft.
Beschäftigte, die im Bereich der Nahrungsmittelindustrie und auch im Gaststättengewerbe tätig sind, führen häufig hautbelastende Tätigkeiten durch, wobei die Haut hier vorwiegend durch Feuchtarbeitbeeinträchtigt wird. Eine bedeutsame Hautbelastung besteht bei Feuchtarbeiten von 2 Stunden und mehr, wobei hier nicht nur der direkte Umgang mit Wasser bei Reinigungsarbeiten, sondern auch der unmittelbare Kontakt zu feuchten Materialien gemeint ist. Außerdem werden von den Mitarbeitern die Hände während einer Arbeitsschicht überdurchschnittlich häufig gewaschen. Ferner treten durch das Tragen von Gummihandschuhen Okklusionseffekte auf, die über Schwitzen im Handschuh ebenfalls zu einer entsprechenden Hautbelastung führen.
Bei einer solchermaßen vorgeschädigten Haut wird die Entstehung von berufsbedingten Hauterkrankungen durch zusätzlich bei der Nahrungsmittelherstellung/ -zubereitung einwirkende irritative Inhaltsstoffe wie auch durch Desinfektions-, Reinigungs- und Spülmittel begünstigt.

Seiten 84 - 87

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2199-7349.2011.02.12
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2199-7349
Ausgabe / Jahr: 2 / 2011
Veröffentlicht: 2011-02-08
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