Inhalt der Ausgabe 06/2009
Editorial
Inhalt
Brachflächenrevitalisierung
Die Wiedernutzung brachliegender Flächen kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Flächenneuinanspruchnahme in Deutschland leisten. Für eine frühzeitige Einschätzung, ob und gegebenenfalls wie vornutzungsbedingt belastete Grundstücke durch Wertsteigerung und Kostenminimierung zumindest marginal wettbewerbsfähig gemacht werden können, wurde im REFINA Projekt SINBRA das Entscheidungsunterstützungssystem EUGEN entwickelt. Es unterstützt die ganzheitliche Bewertung von Nutzungsoptionen, um die Synergiepotentiale von Kostenminimierung und Wertsteigerungspotenzial unter Berücksichtigung der Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung standortbezogen bewerten zu können.
The revitalization of abandoned land can significantly contribute to the reduction of land consumption in German. An early assessment is needed to determine if and how contaminated land can be rendered at least marginally marketable. The decision support system EUGEN was developed particularly for this purpose within the REFINA research project SINBRA. The system provides a holistic assessment of land reuse options in order to estimate available synergies of minimizing remediation costs and maximizing land value, while taking into account a sustainable urban development.
Grundwasserschutz
Durch die geplante Verabschiedung der Grundwasserverordnung erlebt die kritische Debatte um das Geringfügigkeitsschwellenwert-Konzept der LAWA eine ungeahnte Renaissance. Bei genauer Betrachtung der Ableitungsmethodik kommen die GFS-Werte allenfalls als Qualitätsziele oder Immissionswerte beim vorsorgenden Grundwasserschutz, nicht hingegen als Gefahrenwerte im Nachsorgebereich in Betracht. Eine 1-zu-1-Umsetzung als Einbauwerte für mineralische Stoffe ist ohne Berücksichtigung der Puffer- und Filterfunktion des Bodens nicht empfehlenswert.
As a result of the scheduled passing of the groundwater regulation, the critical debate on the insignificance threshold values concept of the LAWA is enjoying an unexpected renaissance. On close examination of the derivate methodology, the insignificance threshold values are considered as quality objectives or concentration values at the providing groundwater protection at the most, however not as danger values in the area of aftercare. An one-to-one implementation as installation values for mineral substances is not recommendable without consideration of the buffer and filter functionn of the soil.
In-situ-Grundwassersanierung
Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse der In-situ-Sanierung mittels Melasse und technischem Sauerstoff auf dem ehemaligen Kertess-Gelände in Bocholt vorgestellt. Der Sanierungsplan sieht eine ENA-Sanierung mittels Injektion von Melasse im Schadenszentrum vor und eine Injektion von technischen Sauerstoff in der Schadstofffahne. Mit der Melasseinjektion wird eine anaerobe Dechlorierung der Schadstoffe TCE und PCE im Schadenszentrum vorgenommen. Der weitere Abbau der entstandenen Metabolite cDCE und VC in der Schadstofffahne wird durch die Aerobisierung des Grundwasserabstroms mittels Bioxwand-Verfahren an der Grundstücksgrenze gefördert. Die betriebene Standortsanierung verwendet 149 Injektionspunkte, um die Melasse in 3 Horizonten über insgesamt 447 Injektionspegel zu injizieren. Die Steuerung der Injektion wird durch kontinuierliche Redoxmessungen mittels in den Grundwassermessstellen eingebauten Sensoren und begleitender Stoffanalytik vorgenommen. Der weitere aerobe Abbau der Schadstoffe cDCE und VC zu Ethen, und CO2 erfolgt in der Schadstoff-Fahne. Es ist eine Aerobisierungsdauer der Fahne von 1 Jahr mittels 11 Injektionslanzen vorgesehen. Die Fahne wird permanent durch einen Brauchwasserbrunnen gesichert. Die Melasseinjektion wird planmäßig bis Februar 2010, die Sauerstoffinjektion bis September 2010 fortgesetzt.
In this paper the results of the groundwater in situ remediation using molasses and technical oxygen on the former site in Bocholt are presented. The remediation plan provides the ENA-remediation via injection of molasses on site and the injection of technical oxygen in the pollutant plume. The remediation is performed by 149 injection lances which inject molasses into 3 horizons. The control of the remediation is operated by continuous redox measurements using sensors built into the groundwater wells and associated with chemical analysis. The pollutant plume is limited by an industrial well. The injection of the molasses is scheduled to February 2010. The oxygen injection ends September 2010.
Altlastensanierung
Das amerikanische Unternehmen CMC Cyprus Mines Corporation baute ab 1913 auf der Nordseite des Troodosgebirges in mehreren Bergwerken im Tief- und Tagebau Pyriterze ab. Der Betrieb kam 1974 zum Erliegen, als CMC die Insel nach der türkischen Militäroperation verließ. Eine Verwahrung der Gruben und Sanierung des Aufbereitungsstandortes fand nicht statt. Im Auftrag der Europäischen Kommission hat das von Plejades GmbH Inde pendent Experts geführte Konsortium mit den Partnern MWH sa/nv aus Belgien und der mgvv Metallgesellschaft Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (heute GEA Real Estate GmbH) die Standorte hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen untersucht, eine Risikobewertung durchgeführt und ein Sanierungskonzept mit Ausschreibungsunterlagen für die Vergabe der Sanierungsarbeiten nach FIDIC Yellow Book erarbeitet. Der Verfasser war Leiter des internationalen Projektteams. Die Arbeiten begannen im November 2007 und wurden im August 2009 termingerecht abgeschlossen.
Tagungen
Am 17. September 2009 trafen sich mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Behörden, Unternehmen und Institutionen beim 18. Altlastentag Hannover „Forum für Boden- und Grundwasserschutz“, der von der Landeshauptstadt Hannover und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg veranstaltet wurde. In fünf Workshops wurden unterschiedliche Themen des Boden- und Grundwasserschutzes behandelt. Die eintägige Veranstaltung wurde durch eine Fachausstellung abgerundet.
Bodenschutz- und Abfallrecht sind eng miteinander verzahnt und haben Wechselwirkungen, die alle berühren, die in diesem Bereich tätig sind. Um die aktuellen Entwicklungen auf diesem Gebiet im bewährten Dialog mit allen Beteiligten zu diskutieren, richteten die Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall mbH (NGS) und das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Kooperation mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz am 21. Oktober 2009 im congress centrum Wienecke XI. in Hannover das mittlerweile 10. Niedersächsische Bodenschutzforum aus.
Mit einem Festakt am 16. November 2009 im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München feierte die Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern mbH (GAB) ihr 20-jähriges Bestehen. Als freiwilliges Kooperationsmodell zwischen Staat und Wirtschaft unterstützt die GAB seit 1989 die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Untersuchung und Sanierung von Altlasten. Im Jahr 2006 traten die Bayerischen Kommunen als Kooperationspartner in die Gesellschaft ein und die GAB übernahm die Unterstützung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden bei der Sanierung ihrer stillgelegten Hausmülldeponien. Die Veranstaltung besuchten über 130 Gäste, neben zahlreichen aktuellen und früheren Akteuren der GAB waren Vertreter aus Wirtschaft, Kommunen und Verwaltung sowie wichtige Partner der GAB aus Bayern und anderen Bundesländern zugegen.
Service
+++ Vermarktung des Gewerbegebietes Graf Schwerin startet – Abschluss der Sanierung und Erschließung in Rekordzeit +++ Nach erfolgreichem Pilotversuch erhält inocre® einen Großauftrag zur Bodensanierung in Schwadorf / Niederösterreich +++ Crowcon bringt neues Kohlenwasserstoff-Gaswarngerät Gas-Tec für Lecksuche und -ortung auf den Markt +++ Entwurf Merkblatt DWA-M 303 +++ VBI bietet HOAI 2009 als günstige Textausgabe +++ Übernahme der Firmengruppe Rohrbau eröffnet Zugang zur Pharma- und Chemieregion Basel +++ Analytikdienstleistungen von Orga Lab für Industrie und Gewerbe jetzt auch ISO 9001 zertifiziert +++ Stellungnahme zum Schadensfall der Erdwärmebohrung vor dem Finanzministerium in Wiesbaden +++
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