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Inhalt der Ausgabe 06/2004

Reinigungswände

Zur Abreinigungsleistung durchströmter Reinigungswände (PRB): Hinweise und Rückschlüsse für die Sanierungspraxis und weitere Entwicklung

Der Beitrag leitet aus der Zusammenschau deutscher, österreichischer, schweizer und US-amerikanischer Reinigungswandprojekte über mehr als neun Jahre generelle Erkenntnisse für die Sanierungspraxis ab:



  • 1. In den U.S.A. legt man zumeist deutlich weniger strenge Sanierungszielwerte bei Reinigungswänden als in Deutschland fest, dazu häufig uneinheitlich und allein innerhalb der reaktiven Zone, nicht aber im abstromigen Aquifer. Dadurch bestehen unterschiedliche Auffassungen, ob eine Reinigungswand funktioniert oder nicht und darüber hinaus ob die Technik bereits etabliert ist oder nicht.

  • 2. F&G-Systeme, wie Sie zuerst Mitte der neunziger Jahre in Nordamerika in der klassischen Konstruktionsweise eingeführt wurden (d. h. Funnel als Dichtwand, Gate als Durchlasskammer mit reaktivem Material ohne irgendwelche Eingriffsmöglichkeiten) erfordern bei Störungen einen erhöhten Aufwand bei der Ursachenermittlung und -behebung. Ferner hat man erkannt, dass offenbar speziell solche F&G-Systeme mit dem Dichtwand-Durchlasskammer-Prinzip die Hydraulik räumlich und/oder zeitlich in unvorhersehbarer Weise verändern können.

  • 3. Durchströmt das belastete Grundwasser das reaktive Material oder die reaktive Zone einer Reinigungswand nicht auf einer homogenen Front (Pfropfenströmung), so kann sich die Abreinigungsleistung bereits allein aus diesem Grund erheblich verringern. In-situ-Reaktoren, wie man sie bei EC-PRB vorfindet, bieten die beste Möglichkeit, diese wichtige Voraussetzung auch auf lange Zeit zu gewährleisten.

Sickerwasserprognose

Das „AF-Verfahren“ für Sickerwasserprognosen – Anwendungsbeispiele

Zur Beurteilung, ob von kontaminierten Flächen eine Grundwassergefährdung ausgeht, ist nach der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) eine Sickerwasserprognose erforderlich. Die Sickerwasserprognose wird aufgeteilt in die Freisetzung aus der Quelle und die Transportprognose. Bei der Transportprognose wird abgeschätzt, welche Konzentration am Ort der Beurteilung (Übergang zwischen ungesättigter und gesättigter Zone) auftreten wird. Für die Transportprognose stehen verschiedene Berechnungsmethoden zur Verfügung. In diesem Beitrag werden Anwendungsbeispiele für das AF-Verfahren nach Stöfen und Schneider (2004) dargestellt und mit den Ergebnissen aus numerischen Simulationen verglichen. Für zwei Verdachtsflächen in Baden-Württemberg wurden mit den beiden Methoden Sickerwasserprognosen ausgeführt. Dabei werden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Blei und Kupfer betrachtet. Anhand der Beispiele kann gezeigt werden, dass die Ergebnisse des AF-Verfahrens und die numerische Simulation übereinstimmen.

Brachflächenrecycling

Industrielle/gewerbliche Brachflächen in Österreich – Wiedernutzungspotenzial und Barrieren

In Österreich werden täglich 20 Hektar wertvolles Grün- und Ackerland versiegelt während gleichzeitig rund 3 Hektar an Industrieund Gewerbeflächen brachfallen. Wesentliches Hindernis für eine Wiedernutzung dieser Brachflächen stellen mögliche Bodenkontaminationen dar. Demgegenüber könnten theoretisch rund ein Viertel dieser Flächen aufgrund ihrer Lage zur Deckung des Flächenneubedarfs herangezogen werden. Im Sinne eines nachhaltigen Bodenschutzes und sparsamen Flächenverbrauchs ist ein integriertes Flächenressourcenmanagement auf kommunaler, landesweiter und nationaler Ebene dringend notwendig, um Instrumente für die Rückführung dieser Brachflächen in den Nutzungskreislauf zu entwickeln.

In-situ-Sanierung

Veränderungen der organischen Substanz im Zuge der In- Situ Aerobisierung von Altablagerungen

Der Gehalt an organischer Substanz und deren Reaktivität hat einen entscheidenden Einfluss auf das Emissionspotenzial von Altablagerungen. Die Sanierung durch In-Situ Aerobisierung bietet die Möglichkeit, umweltrelevante Emissionen zu reduzieren. Durch die Belüftung wird ein beschleunigter Umsatz der organischen Substanz angestrebt. Dies soll Inhaltsstoffe im Sickerwasser auf umweltverträgliche Konzentrationen bringen und das langfristige Gasbildungspotenzial deutlich verringern. Um die Auswirkungen des Verfahrens auf die Emissionen und auf die Entwicklung des abgelagerten Feststoffs zu untersuchen, werden derzeit Versuchsreihen im Labor sowie ein Feldversuch auf einer bestehenden Altablagerung durchgeführt. Die Versuche zeigen ein verbessertes Emissionsverhalten des untersuchten Materials durch die Belüftung hinsichtlich der Belastung des Sickerwassers und der Abluft. Analysen des Feststoffs belegen eine Reduktion der Reaktivität und einen Aufbau huminstoffähnlicher Substanzen. In der Anfangsphase der Aerobisierung zeigt sich allerdings auch eine Mobilisierung zahlreicher Substanzen, was sich im Anstieg der betreffenden Eluat-Parameter wie CSB oder TOC und im Anstieg der eluierbaren Anteile von Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen manifestiert.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2004.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 6 / 2004
Veröffentlicht: 2004-12-01
 

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