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Inhalt der Ausgabe 04/2004

Natural Attenuation

Tracertest zur Analyse des reaktiven Transports im Aquifer am Industriestandort Zeitz

Am Standort Zeitz im Abstrombereich einer ehemaligen Benzenanlage hat sich im zweiten, strikt anaeroben Grundwasserstockwerk eine Schadstofffahne ausgebildet, bei der untersucht wird, ob dort der „Enhanced-Natural-Attenuation“ Ansatz (ENA, Stimulation der natürlichen Abbauprozesse) eine Erfolg versprechende Sanierungsmethode darstellen kann. Auf dem Testfeld wurde ein Multispeziestracertest durchgeführt, der das Ziel hatte, Fliesswege und Dispersivitäten im Abstrom des Sanierungsbauwerks zu erkunden, sowie das anaerobe Abbaupotenzial von Toluen zu quantifizieren. Die Gesamtmenge des infiltrierten Toluen (24 l) wurde im Grundwasser über eine Fliessstrecke von 60 m unter sulfatreduzierenden Bedingungen vollständig abgebaut, was die Wirksamkeit der natürlichen Abbauprozesse am Standort eindeutig nachweist. Durch eine tiefenhorizontierte Probennahme konnten die hydraulischen Verhältnisse im Abstrom des Sanierungsbauwerks im Rahmen des Multispeziestracerversuchs detailliert erkundet werden. Die Tracer verteilten sich über die gesamte Mächtigkeit des Aquifers. Die Tracerfahne besitzt im Abstrom in einer Entfernung von 50 m zum Infiltrationsbrunnen eine Breite von mindestens 37 m. Die Ergebnisse zeigen, dass im Rahmen einer ENA-Maßnahme, mit den Infiltrationsbedingungen des Versuchs, ein grosser Aquiferausschnitt konditioniert und mit Elektronenakzeptoren oder Nährstoffen versorgt werden kann.

Sickerwasserprognose

Das „AF-Verfahren“ für Sickerwasserprognosen – Einfach und dennoch wissenschaftlich fundiert

Für die praxisnahe Durchführung von Sickerwasserprognosen im Rahmen der BBodSchV wird in diesem Beitrag ein Abschätzverfahren vorgestellt. In der frühen Erkundungsphase liegen viele für detaillierte Transportprognosen notwendige Parameter nicht vor oder sind mit einer sehr großen Unsicherheit behaftet. Die Anwendung komplexer Transportmodelle ist somit nicht gerechtfertigt. In dem hier vorgestellten Verfahren werden alle möglichen Komponenten, die unter den gegebenen Standortbedingungen zu einer Abminderung der Konzentration beim Transport von der Quelle zum Ort der Beurteilung führen können, mit Hilfe einfacher konservativer Abschätzformeln auf ihre Relevanz hin überprüft. Insgesamt gibt es vier Komponenten, die zu einer Konzentrationsabminderung führen können. Dies sind: Endlichkeit der Quelle, Abbau des Schadstoffes, transversale Dispersion und Einmischen in das Grundwasser. Die entwickelten Abschätzformeln basieren auf der Advektions-Dispersions-Gleichung unter der Annahme stationärer Wasserbewegung. Es wird Advektion, Diffusion in Bodenwasser und -luft, Dispersion, lineare Gleichgewichtssorption und Abbau 1. Ordnung berücksichtigt.

Vergleich verschiedener Elutionsmethoden der BBodSchV an ausgewählten bayerischen Altlastenstandorten mit Lysimeteruntersuchungen

Die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung fordert für die Gefahrenbeurteilung für den Pfad Boden-Grundwasser eine Sickerwasserprognose, d.h. eine Abschätzung der im Sickerwasser zu erwartenden Schadstoffkonzentrationen. I. d. R. wird die Sickerwasserbeschaffenheit am Ort der Beurteilung auf der Grundlage von Material-, in-situ oder Grundwasseruntersuchungen (außerhalb des Ortes der Beurteilung) in einer fachlichen Beurteilung abgeschätzt. Bei den hierfür anzuwendenden Untersuchungsverfahren besteht allerdings noch erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Deswegen wurde z. B. vom BMBF am 13.09.1999 ein F & E-Verbundvorhaben zum Thema „Prognose des Schadstoffeintrags in das Grundwasser mit dem Sickerwasser (Sickerwasserprognose)“ ausgeschrieben. Im Vordergrund der Untersuchungen dieses Verbundvorhabens stehen Materialien zur Verwertung, nicht jedoch Altlasten/schädliche Bodenveränderungen Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherfragen auf der Versuchsanlage des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft (LfW) in Wielenbach ein 2-teiliges F & E-Vorhaben mit dem Kurztitel ”Emissionsabschätzung/ Prüfwerte” durchgeführt.

Ruestungsaltlasten

Bestandsaufnahme 15 Jahre Rüstungsaltlasten – Sanierungsstandorte und Strategien zur Bodensanierung

Der Artikel gibt einen kurzen Überblick über bereits abgeschlossene und laufende Rüstungsaltlastenprojekte und die jeweils gewählten Sanierungsansätze an den Standorten. Darüber hinaus wird der Stand der Technik zur Sanierung sprengstoffkontaminierter Bodenmaterialien dargestellt und ein Ausblick auf die Nutzung von Natural Attenuation-Prozessen bei Rüstungsaltlasten gegeben.

Altlastensanierung

Triad Approach – eine zeit- und kosteneffektive Strategie der U.S. EPA zur Entscheidungsfindung über Maßnahmen bei Altlasten

Es wird eine in den USA entwicklete Strategie zur zeit- und kosteneffektiven Entscheidungsfindung bei heterogenen Schadstoffverteilungen, wie sie typisch für Altlasten sind, zur Diskussion gestellt. Ferner wird aufgezeigt, dass diese Strategie beim derzeitigen Stand der Regelung in Deutschland nicht angewendet werden kann.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2004.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 4 / 2004
Veröffentlicht: 2004-08-01
 

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