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Inhalt der Ausgabe 02/2003

Flächenrecycling

Lebensqualität erhalten – Umsteuern beim Flächenverbrauch

Trotz des angeblichen politischen Willens, den Flächenverbrauch in der Bundesrepublik zu stoppen, zeigt uns die Realität, dass wir von diesem hehren Ziel noch weit entfernt sind. Eine bisher wenig oder nicht genutzte Möglichkeit zur Stimulierung des Flächenrecyclings besteht darin, indirekte Fördermöglichkeiten (zum Beispiel Steuerabschreibungen, Einrichtung von Risikofonds, Haftungsbeschränkungen, etc.) zu nutzen, um erhebliche Mittel auch von privaten Investoren verfügbar zu machen, um ansonsten nicht vermarktbare (meist kontaminierte) Flächen wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Die Schaffung fiskalischer Rahmenbedingungen, wie sie hier angeregt wurden, ist dafür aber unerlässlich – und das bedarf mutiger und gegebenenfalls unpopulärer politischer Entscheidungen. Vielleicht ist die Zeit für solche Entscheidungen noch nicht reif – vielleicht ist aber der „gereifte Zeitpunkt“ dann schon zu spät !?

In-situ-Sanierung

Erfahrungen bei der Anwendung von Maßnahmen zur Prozessintensivierung von in-situ Verfahren im Rahmen der Sanierung eines ehemaligen Gaswerksstandortes

Am Standort Plauen der heutigen WVP – Wärmeversorgung Plauen GmbH wird seit dem September 1998 eine Grundwassersanierungsanlage betrieben. Unter komplizierten geologischen und bautechnischen Bedingungen wurde ein Mehrphasenkonzept zur Entfernung gaswerkstypischer Kontaminanten aus der gesättigten und ungesättigten Bodenzone entwickelt. Im Rahmen der Sanierungsdurchführung konnten, unterstützt durch das Förderprogramm LIFE 96 der Europäischen Union, eine Reihe von innovativen Technologien zur Intensivierung des Sanierungsprozesses getestet werden. Die Anwendbarkeit und die Zweckmäßigkeit der getesteten Verfahren wurde im Bezug zu den am Standort vorherrschenden Bedingungen bewertet. Die Bewertung der entsprechenden Verfahren basiert auf den Ergebnissen von: umfangreichen Feldversuchen, tiefgründigen Literaturrecherchen und komplexen modelltechnischen Untersuchungen. Die Verfahren Reinfiltration von erwärmtem und gereinigtem Grundwasser und Aktivierung von gesteuerten Austauschprozessen in der Aerationszone führen zu einer deutlichen Verbesserung der Sanierungsleistung der Gesamtanlage.

Grundlagen zur Entwicklung eines Verfahrens zur in-situ-Sanierung von Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in Böden mit Pflanzenöl

Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Grundlage für ein neues Verfahren zur in-situ-Sanierung von PAK-kontaminierten Böden zu schaffen. Das Verfahren beruht auf der PAK-Extraktion aus real kontaminierten Böden mit handelsüblichem Pflanzenöl. In Laborversuchen mit sandigen, tonhaltigen, feuchten sowie getrockneten Bodensäulen konnte eine beinahe 100 %ige PAK-Extration mit Pflanzenöl erzielt werden. Nach der PAK-Extration blieben etwa 10 % des Pflanzenöls im Boden. Das Restpflanzenöl im Boden konnte durch den Zusatz von Nährstoffen mikrobiologisch abgebaut werden. Nach dem Abbau des Restpflanzenöls wies der Boden eine enorme bodenmikrobiologische Aktivität auf. Möglichkeiten zum Recycling und Wiederbenutzung des Pflanzenöls werden diskutiert. Dadurch sollen die Sanierungskosten deutlich vermindert werden.

Sickerwasserprognose

Quellstärkeermittlung für die Sickerwasserprognose: Chancenlose Jagd nach dem falschen Ziel?

In dem vorliegenden Artikel werden existierende Verfahren zur Ermittlung der Quellstärke im Sinne des Bundesbodenschutzgesetzes hinsichtlich ihrer „Naturnähe“ und ihrer Fähigkeit, das Mobilisierungspotenzial von Schadstoffen vorherzusagen bewertet. Es wird dargelegt, dass die Freilandsituation nur in wenigen Fällen und für wenige, schnell mobilisierbare Stoffe vorhergesagt werden kann. In Fällen wo Ungleichgewichtsbedingungen vorherrschen, ist eine Abschätzung des Mobilisierungspotenzials und dessen Beurteilung entsprechend der Geländesituation einer Prognose vorzuziehen.

Deponiesickerwasser

Deponiesickerwässer: Vorbehandlung mit Braunkohlekoks kann biologische Klärstufen schützen

Ausgehend von Resultaten dieser umfangreichen Labor-Fallstudie wird reaktionstechnisch analysiert, wie über die Zugabe von Braunkohlekoks (BKK) eine Reduzierung der beträchtlichen Toxizität eines Großchemie-Deponiesickerwassers auf die Schlammbiocoenose des eigenen Klärwerks erreicht werden kann. Das untersuchte Sickerwasser stammte von deponiertem Industrie-Schlammkuchen. Die Versuche wiesen nach, dass sich bei Einsatz vom BKK-Feinstgranulat hohe Eliminationsgrade bei CSB- und TKN-Substratkomponenten sowie organohalogenierten Verbindungen erreichen lassen, und somit dem für die biologische Klärstufe hiervon ausgehenden Gefahrenpotenzial effektiv entgegengewirkt werden kann!

Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement in der Altlastenbearbeitung – Massnahmen eines Altlasteneigentümers

Qualitätssicherung ist auch in der Altlastenbearbeitung seit einigen Jahren ein aktuelles Thema. Die Praxis zeigt jedoch, dass durch alleiniges „Sichern der Qualität“ nicht unbedingt überzeugende Ergebnisse erzielt werden und dass in einem komplexen Umfeld, wie der im Folgenden beschriebenen Sondermülldeponie, mit alleiniger Qualitätssicherung eher wenig erreicht wird. Diese Erkenntnis ist nicht neu und hat bereits vor Jahrzehnten in führenden Industrie- und Dienstleistungsbranchen unter dem Motto „Qualität wird geplant und nicht erprüft“ zum Übergang von der Qualitätssicherung zum Qualitätsmanagement geführt. Durch das Qualitätsmanagement wurde ein ganzheitlicher Managementansatz geschaffen, welcher sich neben der Qualitätssicherung auch mit der Qualitätsplanung befasst und der vor allem das Ziel verfolgt, dass innerbetriebliche Abläufe sowie die Zusammenarbeit mit externen Stellen zielgerichtet und unter beherrschten Bedingungen erfolgen.
DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2003.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 2 / 2003
Veröffentlicht: 2003-04-01
 

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